Mitgliederversammlung der Züchtervereinigung Koblenz e. V.

Anschluss an die Leistungsentwicklung in Rheinland-Pfalz gefunden.

Am 17. Januar 2013 fand die Mitgliederversammlung der Züchtervereinigung Koblenz e. V. in Koblenz statt.

Am Vormittag konnten viele Mitglieder vom Vorsitzenden Hans Schneider, Koblenz-Arenberg, begrüßt werden. Im Geschäftsbericht teilt der Geschäftsführer mit, dass es bei der Züchtervereinigung Koblenz e. V. keine Mitgliederveränderung gegeben hat. Im Einzugsgebiet der Region Hunsrück haben sieben MLP-Betriebe die Milchleistungsprüfung eingestellt. In den anderen Kreisen ist die Anzahl der MLP-Betriebe konstant geblieben. Die Erstbesamungen sind in der Vereinigung um 3,27 % gesunken, etwas stärker als im Landesdurschnitt. Die MLP-Betriebe in der ZV haben im Durchschnitt 58 Milchkühe gehalten, drei mehr als im Jahr zuvor. In Rheinland-Pfalz waren es im Schnitt 62 Kühe, gegenüber 2011 zwei Kühe mehr. Die Milchleistung in der Vereinigung ist um 88 kg Milch und 8 Fett- und Eiweiß-kg auf 7.829 kg Milch, 4,11  % Fett und 3,37 kg Eiweiß gestiegen. Dennoch liegt damit die Vereinigung mit 53 kg Milch unter dem Landesdurchschnitt, der gegenüber dem Vorjahr um 24 Milch kg gesunken ist.

Die leistungsstärkste Kuh im Verein ist die Stern-Tochter Luana mit 16.449 kg Milch, 4,12 % Fett, 3,26 % Eiweiß und 1.216 kg Fett und Eiweiß, aus dem Bestand Manfred Ludwig, Monreal. In der Vereinigung waren in 2012 33 Kühe über hunderttausend Kilogramm Milchlebensleistung. Allein der Betrieb Frank Marienfeld, Oberheckenbach, hatte im letzten Geschäftsjahr fünf neue 100.000 kg Kühe, der Betrieb Norbert Wendling, Roth, drei neue 100.000 kg Kühe. Die einzige 10.000 kg Fett und Eiweiß Inhaltstoff-Kuh in der Vereinigung ist die Prelude-Tochter Heidi aus dem Betrieb der Karl-Heinz und Christian Bange GbR, Seibersbach. Die höchste Herdendurchschnittsleistung erzielte der Betrieb Frank Marienfeld, Oberheckenbach, mit 11.137 kg Milch, 3,84 % Fett, 3,28 % Eiweiß und 794 kg Fett und Eiweiß.

100.000 kg Kühe Vergabe

Betrieb

Kuh

Vater

Hoffmann, Franz-Josef Winnerath

Mirka

Bonatus

Krause Lederbach GbR, Hohenleimbach

KLH Bacadi

Stadel

Marienfeld, Frank Heckenbach

Belinda

Mtoto

Marienfeld, Frank Heckenbach

Helga

Mtoto

Marienfeld, Frank Heckenbach

Highlight

Mtoto

Marienfeld, Frank Heckenbach

Kitti

Gibor

Marienfeld, Frank Heckenbach

Stall Nr 826

Prinzipal

Müller GbR, Hilde & Dirk Reichenbach

Nadja

Patrick

Scherer, Rainer Hollnich

Theresa

Balaton

Thilmann GbR, Spabrücken

Moni

Lucko

Wendling, Norbert Roth

Brunhilde

Storm

Wendling, Norbert Roth

Karla

Brabant

Wendling, Norbert Roth

Tanga

Copper

Die Mitglieder haben im letzten Jahr die Möglichkeit der Kuheinstufung stärker genutzt. In der Vereinigung wurden fünf Schwarzbunte mit dem Prädikat Excellent bewertet, dabei erzielte die Ramos-Tochter Marry vom Betrieb Rueben GbR, Münstermaifeld-Lasserg, die höchste Bewertung.

In der Vermarktung sind fast gleiche Umsätze erzielt worden, wie im Jahr zuvor. Der stärkste Vermarkter war, wie in den Jahren zuvor, die Krause-Lederbach GbR, Hohenleimbach, mit 94 Verkaufstieren. Allgemein ist die Vermarktung in der Region jedoch nicht sehr stark, sie könnte stärker genutzt werden.

Mitglieder der Vereinigung haben sich auf den Verbandschauen, der RUW-Färsenschau in Bitburg und der FHB-Fleischrindernacht in Hamm beteiligt. In Bitburg waren folgende Züchter mit dem Siegertitel erfolgreich: Bei der Rasse Charolais war es Liane Forst, Eschbach, mit der jungen Charolaiskuh Hanni, bei der Rasse Hereford Nadine Gärtner, Beulich, mit dem Bullen Classman, und bei den Limousins  der Betrieb Gerhard Wendling, Külz, mit dem Rassesieger Tiffany. In der Fleischrindernacht in Hamm 2012 war die Betriebe Gerhard Beilstein, Welterod, mit der Siegerkuh und der Reserve-Rassesiegerin Bellair, und der Betrieb Josef Hornberger, Bad Breisig, mit der Reserve-Siegerkuh Bastienne erfolgreich.

Auf dem Veitsrodter-Prämienmarkt konnte sich in die Siegerliste als Miss Veitsrodt 2012 die Sikkim-Tochter Wapita aus der Zucht von Marco Sonntag, Pomster, eintragen. Hier fand zum ersten Mal auch ein Bambinowettbewerb statt, der auf einen guten Zuschauerzuspruch traf.

Eine weitere Aktivität des Vereins in 2012 war der Sommertreff der Vereinigung auf dem Betrieb von Johannes Thilmann, Spabrücken. Hier haben sich am Sonntag, den 9. Juni 2012 rund 70 Personen getroffen, den Betrieb besichtigt, sind den Ausführungen der Familie Thilmann gefolgt und sich über die Zucht informiert . Bei Kaffee und Kuchen wurde dann weiter diskutiert. Die Vereinigung möchte sich noch einmal recht herzlich bei Familie Johannes Thilmann, Spabrücken, und den fleißigen Helfern für den schönen Tag bedanken.

Die diesjährige Züchterfahrt der Vereinigung führte gemeinsam mit dem Rinderzuchtverein Westerwald zum Mittsommer auf das Baltikum nach Lettland und Estland. Eine Fahrt die gezeigt hat, wie unterschiedlich sich nach der Öffnung zum Westen ihr Land und die Landwirtschaft weiter entwickelt haben. Die Länder werden bei uns als sehr modern dargestellt, jedoch fehlt den normalen Bürgern die Kaufkraft.

Bei der anschließenden Ehrung erfolgreicher Rinderzüchter wurden folgende Betriebe ausgezeichnet:

Silber          Marco Sonntag, Pomster

Silber          Frank Marienfeld, Oberheckenbach

Silber          Krause-Lederbach GbR, Hohenleimbach

Bronze        Kauerhof GbR, Argenthal

Bronze        Heiko Weber, Holzhausen a. d. Haide

Am Nachmittag füllte sich der Saal, da der Fachvortrag „Moderne Milchviehhaltung – Wohlfühlen für Tier und Mensch“ auf dem Programm stand. Zahlreiche Besucher aus dem Westerwald nutzten die Gelegenheit, um den interessanten Vortrag von dem holländischen Tierarzt Nico Vreeburg, Mitautor von den Büchern „Kuhsignale“ und „Bauen für die Kuh“, zu hören.

Über drei Stunden referierte Herr Vreeburg lebendig und begeisternd, wie man auf die Milchkühe eingehen muss, damit sie sich wohlfühlen und damit auch der Landwirt Spaß an der Milchviehhaltung behält.

Viele Untersuchungen aus der ganzen Welt führte er an.

Er vertritt die Meinung, wenn man in Zukunft erfolgreich Milchviehhaltung betreiben will, gehört dazu nicht nur  gute Genetik einzusetzen und gutes Futter zu produzieren, sondern auch den Kühen viel Komfort im Stall zu bieten.

Aussagen waren zum Beispiel, den Frischmelkern viel Platz zu geben. Untersuchungen haben gezeigt, wenn die Kuh in den ersten 150 Tagen 75 cm je Kuh am Fressplatz haben, gegenüber 60 cm, eine Trächtigkeitsrate nach 150 Tagen von 70 %, zu 35 % bei 60 cm Fressplatz je Kuh gegeben ist. Daher empfiehlt er für diese Tiere einen Zweireiher, statt einen Dreireiher Boxenlaufstall.

Viele Empfehlungen wurden genannt.

Der Vorsitzende bedankte sich bei dem Referent für den lebendigen Vortrag und den großen Zuspruch bei den Besuchern.

Heinrich Schulte, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz