Meisterinnen der Hauswirtschaft - Qualifikation für die Zukunft

Zwölf neuen Meisterinnen der Hauswirtschaft konnte die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz zu ihrer bestandenen Prüfung gratulieren. Da lohnt sich ein Blick hinter die Kulissen: Mit welchen Projekten haben sich die neuen Meisterinnen während ihrer Ausbildung beschäftigt und wie wird es nun beruflich weitergehen? Zwei der Damen möchten wir an dieser Stelle näher vorstellen.

Jessica Retzmann, 26 Jahre, aus Waldböckelheim ist als Abteilungsleiterin des Hauswirtschaftlichen Dienstes im Diakonie Krankenhaus in Bad Kreuznach tätig - schon vor der Meisterfortbildung eine verantwortungsvolle Tätigkeit. Doch mit dem Arbeitsprojekt konnte sie zeigen, welche Leistungsfähigkeit in ihr steckt. In Zeiten prekärer Krankenhausfinanzierungen sucht die Stiftung kreuznacher diakonie stets nach Einsparpotenzialen, und so kam es zu dem Auftrag an Frau Retzmann, diese Potenziale in der Verlagerung der zentralen auf eine dezentrale Bettenaufbereitung zu überprüfen.  Unter dem Projekttitel „Schnittstellenorientierte Optimierung der dezentralen Bettenaufbereitung im Diakonie Krankenhaus Bad Kreuznach“ förderte das Arbeitsprojekt im Rahmen der Meisterfortbildung erstaunliche Ergebnisse zutage. Die Berechnungen von Jessica Retzmann ergaben, dass ihre Methode dem Klinikum eine enorme finanzielle Einsparung pro Jahr ermöglicht. Doch das ist nur der monetäre Vorteil. Das System bringt zudem Einsparungen im Bereich der Arbeitszeiten des Pflegepersonals, eine Schonung des Inventars sowie eine erhöhte Transparenz gegenüber dem Patienten, Besuchern und Angehörigen. Insgesamt konnten die Gesamtablaufzeiten verkürzt werden Das Diakonie Krankenhaus und der Prüfungsausschuss waren von diesem Arbeitsprojekt mehr als angetan. Das Projekt wurde sehr gut benotet, und der Arbeitgeber profitiert von seiner qualifizierten Mitarbeiterin.

Die ebenfalls 26-jährige Josefine Schappert aus Sponheim ist gelernte Hauswirtschafterin und Maßschneiderin und kann nach der bestandenen Meisterprüfung beide Berufe optimal miteinander verbinden. Sie gibt ihr Wissen nun an Schülerinnen und Schüler weiter als Lehrerin für Fachpraxis in den Bereichen Hauswirtschaft und Textiles Gestalten in der Alfred-Delp-Schule Hargesheim, einer kooperativen Gesamtschule in der Trägerschaft des Bistums Trier. Die Schule selbst war es, die der jungen Mitarbeiterin die Meisterfortbildung vor zwei Jahren ans Herz legte, um ihr so die Chance einer Festanstellung als Lehrkraft bieten zu können. Die Kombination der beiden Ausbildungen und der Meisterfortbildung geben ihr die optimalen Voraussetzungen, um den Schülerinnen und Schülern Nahrungszubereitung, Haus- und Wäschepflege, Textilverarbeitung in Theorie und Praxis qualifiziert näher zu bringen. Mit dem Meistertitel in der Tasche hat Josefine Schappert zudem die Möglichkeit, ein Referendariat an einer Berufsbildenden Schule zu beginnen. Vielleicht strebt sie jedoch erst einmal noch einen zweiten Meistertitel an – den im Schneiderhandwerk.

Die beiden jungen Meisterinnen der Hauswirtschaft haben mit ihrer Fortbildung einen wichtigen Grundstein für ihre berufliche Zukunft gelegt. Mit dem erlernten Wissen im Gepäck werden sie ihren Weg als hauswirtschaftliche Fach- und Führungskräfte gehen. Um dies weiteren Menschen mit hauswirtschaftlicher Grundausbildung zu ermöglichen, wird die  Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz auch in diesem Herbst mit einem neuen Meisterlehrgang in der Hauswirtschaft beginnen. Noch sind wenige Plätze dafür frei.

Informationen zum neuen Meisterlehrgang erteilt
Dajana Müller: Tel. 0671/793-1168, E-Mail: dajana.mueller@lwk-rlp.de