Mais statt Gerste ?

Noch liegt die Winterruhe über den Äckern des Landes, doch die Planungen für die Aussaat des kommenden Frühjahrs sind in vollem Gange. Auf etwa 94.500 von insgesamt 402.000 Hektar Ackerflächen werden dann Gerste, Mais, Hafer, Weizen, aber auch Erbsen oder Soja ausgebracht. 75 Prozent der Ackerfläche sind bereits mit Wintergetreide (Weizen, Gerste, Roggen Triticale) eingesät. Was im Jahresverlauf auf den Äckern stehen, das Landschaftsbild bestimmen und im Sommer geerntet wird, darüber entscheidet im Wesentlichen die Wirtschaftlichkeit der jeweiligen Frucht.

Flächenstärkstes Sommergetreide war auch im vergangenen Jahr die Sommergerste, der Rohstoff für Malz- und Bierproduktion mit 44.400 ha (47 Prozent der Sommerkulturen). Doch die Braugerste, noch vor zwanzig Jahren mit nahezu 100.000 ha dominierend, hat Konkurrenz bekommen. 2011 rückte der Maisanbau mit 39.600 ha und 42 Prozent nahe heran. Eine gewisse Bedeutung noch hat daneben der Hafer auf 5.400 ha und 5,7 Prozent. Auf den übrigen Flächen verteilen sich Sommerweizen, Erbsen und Soja.

Entscheidet die Renditeerwartung die Frage, was für das Erntejahr 2012 in wenigen Wochen ausgesät wird, dürfte der Maisanteil, der sich in den letzten zwanzig Jahren verdoppelte, weiter zunehmen. Der überwiegend als Viehfutter und als Kraftstoff für Biogasanlagen verwendete Mais verspricht den höchsten erzielbaren Erlös aus dem Einsatz von Land und Arbeit und nach Abzug aller aufzuwendenden Kosten. Dieser sogenannte Deckungsbeitrag lag für Silomais bei 650,00 Euro je ha und damit deutlich über den Deckungsbeiträgen von Braugerste (460,00 Euro), Sommerweizen (520 Euro), Soja (485,00 Euro) und Hafer (275,00 Euro). Gar nicht mithalten können Erbsen (75,00 Euro).

Eine Dominanz der Kulturlandschaft durch Mais droht allerdings nicht, da auf den Äckern eine gesunde Fruchtfolge einzuhalten ist. Das zunehmende Auftraten des Maiswurzelbohrers, eines aus Amerika eingeschleppten Schädlings, führt eher dazu, dass Mais nur alle drei Jahre auf demselben Feld angebaut wird.

Eine ausführliche Betrachtung zu den erwarteten Deckungsbeiträgen finden Sie hier