Landwirtschaftskammer verurteilt Jägerkampagne

Die Anzeigenkampagne von Jägern im Kreis Ahrweiler, in der das geltende Fütterungsverbot als Mord an Wildtieren diffamiert wird, verurteilt die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz in scharfer Form.

Nicht das Fütterungsverbot sei in der Region für eine erhöhte Todesrate beim Rotwild im letzten Winter verantwortlich gewesen, sondern die viel zu hohen Bestände, entgegnet Kammerpräsident Ökonomierat Norbert Schindler MdB der Behauptung der Jäger. Und für die "Überbevölkerung" in den Kreisen Ahrweiler und Mayen-Koblenz seien die Jäger selbst und ausschließlich verantwortlich.

Der Kammerpräsident erinnert die Initiatoren der Kampagne an ihre Hegepflicht. Dazu gehöre, die Wildbestände in einer Balance mit dem Lebensraum und dem dort verfügbaren Nahrungsangebot zu halten. Dann fänden die Tiere im Wald genug zu fressen, müssten nicht über landwirtschaftliche Kulturen herfallen und kämen auch einmal schadlos über einen harten Winter. In Revieren, in denen die Jäger ihrer Verantwortung aber nicht nachkommen, entstehe Überpopulation und Nahrungsknappheit. Dafür nun andere zu beschuldigen, vergleicht Präsident Schindler mit dem Brandstifter, der zuerst den Brand legt und dann die Feuerwehr für Wasserschäden verantwortlich machen will.