Kooperation mit "ÄhrenGlück" fördert Biodiversität

Die Stiftung zur Förderung der Kulturlandschaft Rheinland-Pfalz kooperiert mit einem Unternehmen, um Landwirte zum Anlegen von Blühflächen und Blühstreifen zu motivieren.

Schmetterlinge, Wildbienen, Hummeln und Schwebfliegen tummeln sich in einem lila blühenden Feld in Morschheim (Donnersbergkreis). Es zeigt sich ein kleines Paradies für Insekten. Neben Phacelia und Sonnenblumen wachsen hier auch zahlreiche Wildkräuter wie Dill, Kuckuckslichtnelke, Schafgarbe oder wilde Karden. „Fast 30 verschiedene Pflanzenarten enthält die Blühmischung, die dort als Rückzugsort und Nahrungsquelle für Insekten und Feldvögel eingesät wurde“, erklärt Dieter Feldner, Geschäftsführer der Stiftung zur Förderung der Kulturlandschaft Rheinland-Pfalz. Die etwa zwei Hektar große Fläche gehört zu dem Projekt „ÄhrenGlück“ der Mühlengruppe Bindewald & Gutting, die sich gemeinsam mit den Landwirten und der Stiftung für mehr Umweltschutz und Artenvielfalt engagiert. Vor Ort an den Flächen selbst sollen Schilder Spaziergänger und Fahrradfahrer auf das Blühflächen-Projekt aufmerksam machen und für regionale Produkte und den damit verbundenen Schutz der Artenvielfalt werben. Flächenmanagement und Flächenkontrolle liegen in der Hand der Stiftung zur Förderung der Kulturlandschaft Rheinland-Pfalz. „Wir sind auch zuständig für die Akquise von Landwirten für das Projekt sowie deren nachfolgende Beratung“, so Dieter Feldner. Das Unternehmen Bindewald & Gutting entschädigt schließlich die teilnehmenden Betriebe mit einem finanziellen Ausgleich dafür, dass sie statt dem Anbau von Marktfrüchten die Biodiversität fördern.

Deutschlandweit umfasst das Projekt bereits 200 Hektar solcher Blühflächen und Blühstreifen, sagt Feldner: „Die Fläche in Morschheim sowie zahlreiche weitere Flächen im Donnersbergkreis und in Rheinhessen werden von der Kupfermühle der Firma Bindewald in Bischheim unterstützt. Für das kommende Jahr hoffen wir auf noch mehr an dem Projekt teilnehmende Landwirte aus ganz Rheinland-Pfalz.“ Die Umsetzung der Blühflächen erfolgt dabei möglichst individuell für jeden Betrieb. So kann beispielsweise jeder Landwirt selbst entscheiden, ob die Flächen mit einjährigem oder mehrjährigem Saatgut angelegt werden. Auch ob die Maßnahme lagetreu realisiert wird oder mit der Fruchtfolge rotiert, ist jedem Bewirtschafter selbst überlassen.

Dem Unternehmen Bindewald sei es besonders wichtig, dass es sich bei den Blühflächen um Maßnahmen handelt, die über das „Greening“, die gesetzlich mindestens erforderlichen ökologischen Vorrangflächen, hinaus angelegt werden.