Kammervorstand begrüßt „Altenkirchener Erklärung“

Der Kreistag des Landeskreises Altenkirchen hat in seiner Juni-Sitzung einstimmig die „Altenkirchener Erklärung“ beschlossen, die sich mit der Lage der dortigen Landwirtschaft befasst. In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Vorstand der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz mit der Erklärung befasst und befürwortet das Konzept sehr.

Die wirtschaftliche Situation der landwirtschaftlichen Betriebe im Landkreis Altenkirchen hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich verschlechtert. Das nahmen Vertreter des Kreises zum Anlass, sich intensiv mit dieser Thematik zu beschäftigen. Insbesondere die tierhaltenden Betriebe stünden oft vor Marktbedingungen, die sie kaum beeinflussen können, sagt Landrat Michael Lieber. „Daneben belastet eine oft undifferenzierte und von Fakten losgelöste Diskussion landwirtschaftlicher Themen in der Öffentlichkeit das Arbeitsklima in der Landwirtschaft“, so Lieber weiter. Daher haben Vertreter der Kreistagsfraktionen eine Erklärung zur Lage der Landwirtschaft erarbeitet, die das Gremium dann einstimmig verabschiedete.
„Wir begrüßen das Konzept sehr und bringen uns gerne ein, wo wir können“, betont der Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Ökonomierat Norbert Schindler, und spricht damit auch für seine Kolleginnen und Kollegen des Kammervorstandes. „Außerdem sehen wir die ‚Altenkirchener Erklärung‘ als ein Papier mit Vorreiterfunktion an und hoffen, dass zahlreiche weitere Landkreise in Rheinland-Pfalz diesem positiven Beispiel folgen.“

Maßnahmenkatalog erarbeitet
In dem zweiseitigen Papier schreibt sich Kreistag die Aufgabe zu, Maßnahmen und Projekte zu unterstützen, die zur Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft in der Region Westerwald-Sieg beitragen. Wörtlich heißt es darin: „Durch Verwaltungshandeln werden der Kreistag und die Kreisverwaltung ihren Beitrag dazu leisten, gute und verlässliche Rahmenbedingungen für die Entwicklung und den Erhalt einer zukunftsfähigen Landwirtschaft in der Region Westerwald-Sieg zu schaffen, die Beiträge der Landwirtschaft zum Natur-, Umwelt- und Klimaschutz erkennbar zu machen und bei der Bevölkerung um Akzeptanz und Verständnis für die Landwirtschaft werben.“
Die Erklärung enthält auch einen Maßnahmenkatalog, der es in den nächsten Jahren umgesetzt werden soll. Unter anderem ist geplant, dass sich die Kreisverwaltung regelmäßig mit berufsständischen Vereinigungen austauscht und gemeinsame konkrete Schritte wie eine Kommunikationsstrategie erarbeitet. Coachingangebote für landwirtschaftliche Betriebe im Hinblick auf Selbst- und Betriebsvermarktung sollen erarbeitet und eine engere regionale Beziehung zwischen Landwirtschaft und Verbrauchern geschaffen werden. Zum letztgenannten Punkt steht bereits das Leader-Vorhaben „regionale Produkte und Dienstleistungen“ kurz vor der Umsetzung.
„Es ist schön zu sehen, dass den Landwirten in Altenkirchen diese Wertschätzung entgegengebracht wird. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit den Vertretern des Kreises zum Wohle unseres Berufstandes“, sagte Schindler.

Die "Altenkirchener Erklärung" im Wortlaut finden Interessierte in unten stehenden PDF-Datei "Erklärung des Kreistages zur Lage der Landwirtschaft im Landkreis Altenkirchen".