Die Futter werden in der LUFA NRW auf die Gehalte an Rohprotein, Rohfaser, Roh­fett sowie Calcium und Phosphor und ab jetzt auch auf die Gehalte an ADFom (or­ganische Fraktion der Säure-Detergenzien-Faser) und Stärke untersucht. Der Gehalt an umsetzbarer Energie (ME) ist nach gesetzlich festgelegter Formel (GfE `09) ge­schätzt. Für die Anwendung der Gleichung sind neben der Gasbildung die Größen Rohprotein, Rohfett sowie ADFom und Stärke erforderlich. Bewertet werden neben der Einhaltung der Deklaration auch die Fütterungshinweise der Hersteller. Sie müssen zum einen den gesetzlichen Vorgaben entsprechen und zum anderen eine aussagekräftige Einsatzempfehlung für das Futter enthalten.

Unter www.futtermitteltest.de sind neben Infos zur Vorgehensweise und fachlichen Vorgaben des VFT auch weitere Testergebnisse zu verschiedenen Futtertypen und Regionen zu finden.

Kommentierung der Ergebnisse

Das Futter Deukana pur von Deutsche Tiernahrung Cremer, Worms, weist mit analysierten 1,45 % einen Übergehalt an Calcium auf. Dieser Ergänzer überschreitet zu dem den deklarierten Energiegehalt von 10,2 MJ ME/kg um 0,5 MJ ME je kg. Erfreulich ist zunächst, dass wieder einmal alle geprüften Futter den deklarierten Energiegehalt bestätigt haben. Nicht erwünscht sind natürlich Überschreitungen in der Ausweisung des Energiegehaltes. Hinsichtlich der Abstufung der Energieangaben in 0,2 oder 0,1 MJ ME/kg-Schritten wird eine Genauigkeit dargestellt, die in der Fütterungspraxis in der Regel nicht erreicht wird. Deshalb sind mit den Mischfutterherstellern Energiestufen mit einer Toleranz (laut Futtermittelrecht) von 0,4 MJ ME/kg vereinbart worden. Dabei entspricht die Energiestufe 2 10,2 MJ ME/kg und die Energiestufe 3 10,8 MJ ME/kg, energiereichere Mischfutter sollten in Fortführung des Toleranzbereiches einen Energiegehalt von mindestens 11,2 MJ ME/kg aufweisen, eine vereinbarte Energiestufe 4 gibt es nicht.

Auch die fachlichen Anforderun­gen (Richtwerte) an die Gehalte an Rohprotein, Calcium und Phos­phor wurden immer erreicht, in einem Fall bei Calcium aber über­schritten. Der Einsatz von Misch­futtern, wie zum Beispiel das hier geprüfte Deukana Pur, die einen deklarier­ten Rohpro­tein­gehalt von weniger als 18 % auf­weisen, ist aus Fütte­rungs­sicht nur bei zu­sätz­licher Eiweiß­zufuhr (z.B. zu Milchtränke) sinnvoll. Denn schließlich soll in der Kälber­auf­zucht das Wachstumspotential der jungen Kälber optimal ausge­nutzt werden. Die Aufzuchtfutter sol­len eine Ergän­zung der Energie-, Nähr- und Wirk­stoff­versorgung der sich ändernden Ra­tion (Milchtränke, Milch und Grob­futter, Grobfutter) er­mög­lichen. Auf Basis üblicher Futter­quali­täten und -mengen sind daher für Kälber­auf­zucht­futter die vorge­sehe­nen Richt­werte anzustreben.

Die Ergebnisse dieser Testreihe beziehen sich nur auf die hier geprüften Futtermittel.