Jahrgang 2011 bereits zur Hälfte auf dem Markt

Drei Millionen Hektoliter des Weinjahrgangs 2011 in Rheinland-Pfalz waren Ende Mai dieses Jahres bereits amtlich qualitätsgeprüft und damit marktfähig. Nachdem im Erntejahr selbst schon 440.000 hl des jungen Jahrgangs als Qualitätswein in den Verkauf gegangen waren, folgten in den ersten fünf Monaten weitere 2,43 Millionen hl.

Damit ist nach Angaben der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz von den 2011 rd. 6 Millionen hl geernteten Qualitätswein bislang die Hälfte auf dem Markt angekommen. Die Kammer führt die Amtliche Qualitätsweinprüfung durch, die jeder Qualitätswein zwingend durchlaufen und bestehen muss und der als solcher mit der Amtlichen Prüfnummer gekennzeichnet wird.

Gut 50 Prozent der Weine aus den sechs rheinland-pfälzischen Anbaugebieten wurden von Handelskellereien zur Qualitätsweinprüfung angestellt, 37,5 Prozent von Weingütern und knapp 12 Prozent von Winzergenossenschaften und Erzeugergemeinschaften. Der Trend der letzten Jahre zu einer verstärkten Nachfrage nach Weißwein hält an. Mit 67,6 Prozent lagen die Weißen deutlich vor den Roten mit 23,2 Prozent und sonstigen (Rosé, Weißherbst etc.) mit 9,2 Prozent. Dass landesweit 3,2 Prozent weniger Rotwein angestellt wurden als im gleichen Vorjahreszeitraum, verursachte allerdings allein das Anbaugebiet Rheinhessen. Während in den übrigen Regionen der Rotweinanteil stabil blieb oder sogar zulegte, ging er im größten Anbaugebiet um 13,6 Prozent zurück. Im weiteren Jahresverlauf wird sich nach Einschätzung der Kammer zeigen, ob es sich hier um kurzfristige Entwicklung handelte, die durch einen anschließend wieder höheren Rotweinanteil wieder kompensiert werden kann. Keineswegs könne von einem Ende des Rotweinbooms gesprochen werden. Dafür seien die Zunahmen in der Rotweinregion Ahr (+ 32,5 Prozent) oder auch in der Pfalz (+ 5,8 Prozent) Indikatoren. Mit 25.500 hl (+ 19,6 Prozent) bringt die Mosel einen kontinuierlich steigenden Anteil in die Rotweinbilanz ein.

Unter den Rebsorten liegt Ende Mai der Riesling bei der Qualitätsweinvermarktung klar vorn. Mit 623.000 hl hat die Rebsorte in Rheinland-Pfalz aktuell einen Marktanteil von über 25 Prozent. Bei Weinen von Genossenschaften und anderen Gemeinschaften und auch von Weingütern kommt der Riesling sogar auf über 32 Prozent und ist damit bei den Verbrauchern die mit Abstand beliebteste Rebsorte. Platz zwei hält ebenso eindeutig die rote Rebsorte Dornfelder mit fast 400.000 hl und einem Anteil von über 16 Prozent an der bislang geprüften Qualitätsweinmenge des Jahrgangs 2011. Zwar verlor Dornfelder gegenüber dem Vorjahr 5,4 Prozent, aber nur weil das Plus von knapp 20 Prozent bei Weingütern das Minus bei Kellereien (9,7) und Gemeinschaften (12,4) nicht ausgleichen konnte. Das Dornfelder-Minus bei Kellereien ist mit 9,7 Prozent zwar deutlich, liegt aber im Bereich des allgemeinen Rückgangs in dieser Betriebsgruppe (minus 8 Prozent). Die Kammer weist darauf hin, dass Dornfelder mit rd. 288.000 hl und einem Anteil von 23,3 Prozent nach wie vor die stärkste Rebsorte im Portfolio der Handelskellereien ist, vor dem Riesling mit weniger als 235.000 hl und 19 Prozent. Immerhin sei Ende Mai bereits 45 Prozent der rheinland-pfälzischen Dornfelderernte auf dem Markt gewesen und damit ein höherer Anteil als etwa beim Riesling (41 Prozent) oder beim Müller-Thurgau (23 Prozent).