Hohe Wertschätzung für Meister

Die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz hat im Großen Saal des Kurhauses von Bad Kreuznach 80 Meisterbriefe in vier Berufen verliehen. Neben Staatssekretär Andy Becht drückten zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Gesellschaft den erfolgreichen Absolventen eines zweijährigen Meisterkurses ihre Anerkennung aus.

29.08.2016 |  Qualität setzt sich durch! Meisterlich geführte Betriebe in den verschiedenen landwirtschaftlichen Berufen erleben hohe Anerkennung und Wertschätzung in der Bevölkerung. Nach Überzeugung von Ökonomierat Norbert Schindler MdB, Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, vermittelt der Meistertitel unverändert Vertrauen in fachliche Kompetenz, unternehmerische Autorität und anerkannte Ausbildungsbefugnis. Im Kurhaus von Bad Kreuznach verlieh der Kammerpräsident 80 Meisterbriefe in vier verschiedenen Berufssparten. Neben dem Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministerium Andy Becht unterstrichen Mitglieder des Landtags und Vertreter zahlreicher Kammern und Verbände durch Ihre Teilnahme an der Verleihung die Bedeutung der Meisterfortbildung für den grünen Sektor der Volkswirtschaft.

Die kompetente, selbständige Führung eines Unternehmens und die gute fachliche und pädagogisch fundierte Ausbildung des beruflichen Nachwuchses bezeichnete Präsident Schindler als die elementaren Funktionen der Meisterausbildung in den Grünen Berufen. In der fachlichen und betriebswirtschaftlichen Qualifikation sowie in Motivation und Mitarbeiterführung sieht er den Beitrag der Meister zur Zukunftssicherung von landwirtschaft- und weinbaulichen Betrieben in Rheinland-Pfalz.

20 Forstwirte, 24 Winzer, 25 Gärtner und 11 Hauswirtschafterinnen hatten meist neben ihrer Vollzeitbeschäftigung im Betrieb unter der Regie der Kammer einen zweijährigen Meisterkurs absolviert und die Prüfung mit Erfolg abgelegt, davon 16 Meisterinnen und 64 Meister. Als Beleg dafür, dass an die Teilnehmer der Meisterfortbildung hohe Maßstäbe angelegt werden, sah Präsident Schindler, dass die Vorbereitungslehrgänge und die anspruchsvolle Prüfung nicht von allen Teilnehmern erfolgreich abgeschlossen werden konnten.

Die im laufenden Jahr stabile Zahl von Auszubildenden in den Grünen Berufen, aktuell 1.772, dürfe nicht den Blick dafür verstellen, dass die demographisch bedingten Nachwuchs­pro­bleme auch hier ankommen. Die Kammer nehme den Wettbewerb um lern- und leistungs­bereite Schulabgänger auf und werde ihre Informations- und Vermittlungsaktivitäten weiter intensivieren. Die zahlreichen Teilnehmer an Fortbildungsmaßnahmen interpretierte der Kammerpräsident dagegen als positives Zeichen dafür, dass junge Menschen in Land- und Forstwirtschaft, Wein- und Gartenbau sowie in den vielfältigen Tätig­keitsbereichen hauswirtschaftlicher Dienstleistungen eine berufliche Perspektive erkennen.

Die Meisterbriefe überreichte Präsident Schindler zusammen mit Staatssekretär Becht.

„Der Meisterbrief ist eine gute Basis für eine erfolgreiche berufliche Zukunft. Mit ihrem Know-How und ihrem Engagement bei der Ausbildung sorgen Meisterinnen und Meister auch für den Nachwuchs an kompetenten Fachkräften. Sie sind eine wesentliche Säule der dualen Ausbildung und sichern den wirtschaftlichen Erfolg unsers Landes“, sagte Staatssekretär Andy Becht. „Gerade für die Grünen Berufe interessieren sich immer mehr junge Menschen. Das ist eine gute Entwicklung und ich appelliere hier an die jungen Meisterinnen und Meister, die eigenen Betriebe für Azubis zu öffnen. Ihre eigene Schulzeit und Ausbildung liegt noch nicht so weit zurück und das macht die jungen Absolventen zu besonders guten Botschaftern für Grüne Berufe“, so Becht weiter.

Für die Jungmeisterinnen und -meister bedankte sich Dorothee Freund, Meisterin der Hauswirtschaft aus Dorweiler, bei Ausbildern und Betreuern, Dozenten und Prüfern. Sie betonte dabei die Verbundenheit der Grünen Berufe mit den natürlichen Lebensgrundlagen und ihren großen Respekt vor der Schöpfung. Sie bezeichnete die Meisterfortbildung als wichtige und allgemein angesehene Einrichtung, die für eine professionelle Betriebsführung und eine qualifizierte Nachwuchsausbildung unverzichtbar sei.

Die jeweils Prüfungsbesten der verschiedenen Lehrgänge wurden mit einem Buchpreis belohnt. Abschließend ehrte Kammerpräsident Schindler Mitglieder von Prüfungsausschüssen für ihren langjährigen Einsatz, ohne deren ehrenamtliches Mitwirken eine Durchführung der Prüfungen in der gewohnten Form nicht zu gewährleisten sei.

Nach Auswahl der Bewertungskommission der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz und die Landjugendverbände Rheinland-Nassau und RheinhessenPfalz wurde im Rahmen der diesjährigen Meisterfeier der Ausbildungsbetrieb im Beruf Pferdewirt, mit dem Schwerpunkt Haltung und Service, der Leuchtfeuerhof von Jacqueline und Frank Orth aus Ludwigshafen am Rhein, als Ausbildungsbetrieb des Jahres 2016 ausgezeichnet.

Hervorgehoben wurde dabei die vielfältige und immer praxisorientierte Form der Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten. Am Anfang der Ausbildung sollen die Azubis ein Gefühl für die täglichen Arbeiten und Abläufe zu bekommen. Begleitend erhalten die Azubis Erklärungen von Jaqueline Orth. Mit der Zeit werden den Azubis immer mehr eigenverantwortliche Aufgaben übertragen, wie z. B. das Reiten der Pferde, Erteilung von Reitunterricht und das Durchführen von Ausritten. Die Atmosphäre im Ausbildungsbetrieb Leuchtfeuerhof sei dabei stets familiär, freundlich und im Umgang von Auszubildenden und Ausbildern von gegenseitigem Respekt geprägt. Die Auszubildenden schätzen die vielseitige Ausbildung im Leuchtfeuerhof. Vor allem heben sie hervor, dass sie wertgeschätzt werden und das Gefühl haben, dass sie viel lernen. Sie bekommen viel Verantwortung übertragen, die sie auch gerne übernehmen. Fachlich und menschlich bezeichnet die Bewertungskommission den Ausbildungsbetrieb Leuchtfeuerhof als durchweg vorbildlich.

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Zum Download die Liste der Meister 2016, der Geehrten und der ausgezeichneten Ausbildungsbetriebe.