„Her mit dem Gemüse!“ heißt es bald in vielen Kitas

„Her mit dem Gemüse!“ heißt es demnächst in 40 Kitas in Rheinland-Pfalz. Der Startschuss zu dem Projekt fiel heute bei der Schulung von Fachfrauen im Haus der Landwirtschaft in Bad Kreuznach. Das Projekt der LandFrauen RheinlandPfalz zur Ernährungsbildung in Kitas wird durch das Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz gefördert.

„Der Dank gilt Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig und den Präsidentinnen der LandFrauenverbände Rheinland-Nassau und Pfalz, die das Projekt bei einem gemeinsamen Gespräch auf den Weg gebracht haben“, hob Isabel Steinhauer-Theis, Vizepräsidentin des LandFrauenverbandes Pfalz, während der Schulung hervor. Die qualifizierten Fachfrauen der LandFrauenverbände bringen das Thema kindgerecht aufgearbeitet in die Kitas. Dabei kommen Texte aus einem Bilderbuch, eine Stoffpuppe und die Ernährungspyramide zum Einsatz. Jeweils dreimal besuchen sie eine Einrichtung und bereiten an jedem Termin zusammen mit den Kindern ein kleines Gericht zu. Alle sind überzeugt, dass die Kinder die Brotgesichter, das Müsli und die Gemüsewaffeln lieben werden.
„Gemüse ist gesund. Kinder sollten es jeden Tag essen“, betonte Sissi Westrich vom Bildungsministerium Rheinland-Pfalz. Das sagen auch die Ernährungsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. „Niemand isst aber Gemüse nur, weil es gesund ist. Es muss auch schmecken. Für alle, die Kinder erziehen, ist es jedoch nicht ganz einfach, ihnen Gemüse schmackhaft zu machen“, so Westrich weiter. „In unserem Projekt werden Grundwissen und Kompetenz der Kinder zum Thema gesunde Ernährung gestärkt.“ Dank der Förderung des Ministeriums sind die Schulung der Fachfrauen und die Projekte in den Kindertagesstätten kostenfrei. Damit das Projekt in Erinnerung bleibt und weiterwirkt, erhält jedes Kind einen Kochlöffel und einen Gemüseführerschein. Dies soll auch als Ansporn dienen, das Erlernte mit den Eltern zu Hause umzusetzen.

Projekt auf drei Jahre angelegt
Die LandFrauen RheinlandPfalz qualifizieren 20 Fachfrauen – alle bringen einen hauswirtschaftlichen, ernährungswissenschaftlichen oder agrarischen Hintergrund mit – für das Kita-Projekt. Sissi Westrich gab mit ihrem Impulsreferat einen Einblick in die Strukturen der Kitas in Rheinland-Pfalz. Grundsätze einer gesunden Ernährung und der Ernährungserziehung für Fünf- bis Sechsjährige Kinder vermittelte Anette Feldmann-Keunecke, Oecotrophologin des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum Westerwald-Osteifel: „Die Kitaverpflegung und die Ernährungsbildung im Kindesalter haben eine große gesellschaftliche Bedeutung, auch im Zusammenhang mit der Gesundheitsprävention.“ Am Nachmittag erläuterte Projektleiterin Alexandra Widiger von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz (LWK RLP) Organisation und Ablauf der Einsätze. „Das Projekt ist auf drei Jahre ausgelegt, so dass möglichst viele Kitas in Rheinland-Pfalz davon profitieren können. 2018 soll das Projekt zunächst in 40 Kitas umgesetzt werden“, so Widiger.

Auch Eltern werden einbezogen
Die praktische Umsetzung der drei Lerneinheiten und des Elternabends vermittelte LWK-Mitarbeiterin Dajana Müller. Sie hat das Konzept selbst entwickelt und in der Praxis erprobt. „Wir wollen auch die Eltern für das Thema sensibilisieren“, betonte die Oecotrophologin. „Beim Elternabend geben wir daher auch Tipps zum Umgang mit dem Thema ‚Das mag ich aber nicht!‘.“ Die Nachschulung zur Lebensmittelhygiene durch Andrea Schwahn von der LWK RLP rundete die Weiterbildung der Fachfrauen ab.
Die geschulten Frauen werden nun auf die Kitas zugehen und das Projekt vorstellen, damit möglichst viele Kinder den Gemüseführerschein erwerben können und Spaß am Zubereiten kleiner Gerichte entwickeln. Selbstverständlich können sich auch Erzieher/-innen bei den LandFrauen RheinlandPfalz melden, wenn sie Interesse an der Umsetzung in ihrer Kita haben und weitere Informationen benötigen. Ansprechpartnerin ist Alexandra Widiger, Telefon 0671/793-1181, E-mail: alexandra.widiger(at)lwk-rlp.de. Der Flyer zum Projekt kann hier als pdf-Datei heruntergeladen werden.