Grenzgänger und Moderator

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde verabschiedete die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz Manfred Schnorbach nach über 40 Dienstjahren in den Ruhestand.

Mit dem Ausscheiden von Manfred Schnorbach aus dem aktiven Dienst verliert die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz ihren wohl profiliertesten Experten für Ackerbau im Allgemeinen und für Braugerste und Nachwachsende Rohstoffe im Besonderen. Kammervizepräsident Heribert Metternich hob bei der offiziellen Verabschiedung im Bad Kreuznacher Haus der Landwirtschaft dessen große Verdienste in gut 40 Dienstjahren hervor.

Nach Schule, landwirtschaftlicher Aus- und Fortbildung war Manfred Schnorbach zunächst als Betriebsberater an der Landwirtschaftsschule und Beratungsstelle Bitburg sowie an der damaligen Landes Lehr- und Versuchsanstalt Bad Neuenahr-Ahrweiler tätig, bevor er am 1. April1978 in den Dienst der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz und  zur damaligen Lehr- und Versuchsanstalt Emmelshausen als Sachbearbeiter  im Referat Grünland und Futterbau versetzt wurde. Nach Schließung der Dienststelle in Emmelshausen übernahm er an der Kammerzentrale in Bad Kreuznach die Leitung des Referats Pflanzenbau. Vizepräsident Metternich betonte die Geschäftsführertätigkeit bei der Fördergemeinschaft Braugerste Rheinland-Pfalz sowie bei verschiedenen Fachausschüssen der Landwirtschaftskammer. "Durch enge und intensive Kontakte war er mit allen Beteiligten der pflanzenbaulichen Wertschöpfungskette in Rheinland-Pfalz verbunden und wegen seiner umfassenden Kenntnisse, seiner langjährigen fachlich Erfahrung und Kompetenz, aber auch wegen seiner menschlichen Qualitäten bei Partnern und Kollegen geschätzt." Alfons Schnabel, Direktor der Landwirtschaftskammer, stellte Karl Riedesser als Nachfolger in der Referatsleitung vor.

Als Vertreterin des rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministeriums sprach Gisela Horix, Referat Acker- und Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Bodenschutz, Pflanzenschutzdienst und Erneuerbare Energien. Sie bezeichnete Manfred Schnorbach als Grenzgänger zwischen Ministerium und Agrarverwaltung auf der einen und den Betriebn auf der anderen Seite, aber auch zwischen allen Stationen der Wertschöpfungskette, vom Erzeuger über den Handel bis zum Verarbeiter und nicht zuletzt zwischen den Bereichen Versuchswesen und Marktanbau. Dabei sei er stets als verlässlicher und lösungsorientierter Moderator mit Augenmaß, mit einem konkreten Plan und steter Orientierung am Machbaren aufgetreten. Dr. Georg Stettner, stellvertretender Vorsitzender der Fördergemeinschaft Braugerste lobte die Pionierarbeit Manfred Schnorbachs bei der Begründung dieses Forums, das die gemeinsamen Interesse von Landwirtschaft, Handel, Malz- und Brauwirtschaft zusammenführe. Simone Hamann-Lahr, Vorsitzende des Personalrats der Landwirtschaftskammer, verwies auf die hohe Wertschätzung, die Manfred Schnorbach in fachlicher, aber auch in menschlicher Hinsicht in Kollegenkreis genoss. Seine Kompetenz und seine Erfahrung sei lediglich von seiner Hilfsbereitschaft, seiner Verlässlichkeit und seinem unwiderstehlichen Optimismus übertroffen worden.

Sichtlich bewegt verabschiedete sich Manfred Schnorbach, von Partnern und Kollegen. Für sein Bemühen um den Erhalt und die Förderung zentraler Elemente der rheinland-pfälzischen Landwirtschaft und um die Stärkung und Weiterentwicklung der in diesem Bereich tätigen Betriebe habe er in den vierzig Jahren seiner Tätigkeit immer Verständnis und Anerkennung gefunden. Mit seinem kleinen, aber außerordentlich kompetenten und engagierten Team habe er in dieser Zeit wesentliche Beiträge für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Ackerbaus in Rheinland-Pfalz leisten können. Abschließend bedankte er sich für das Vertrauen und den Handlungs- und Entscheidungsspielraum der ihm seitens der Kammer immer zur Verfügung gestellt worden sei.