Geringe Erntemengen - Kammerpräsident Schindler rechnet mit Preisanstieg

Noch ist die Weinlese nicht abgeschlossen. Die EU-Kommission hat jedoch bereits eine Schätzung für die aktuelle Weinmosternte veröffentlicht: Die erwarteten 146 Millionen Hektoliter in den 28 EU-Mitgliedsstaaten wären die bisher kleinste Erntemenge des 21. Jahrhunderts. Der Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Ökonomierat Norbert Schindler, MdB, rechnet daher mit einem Preisanstieg.

Das Ergebnis läge rund 22 Millionen Hektoliter und damit 13 Prozent unter dem Mittel der letzten fünf Jahre. Die größten Verluste seien in Italien, Frankreich und Spanien zu verzeichnen.

In Deutschland wird mit 7,4 Millionen Hektolitern eine um 18 Prozent geringere Erntemenge im Vergleich zum langjährigen Mittel erwartet. Das zeigen aktuelle Erhebungen des Deutschen Weinbauverbandes und der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. Hauptursachen sind die Spätfröste im April und Hagelschäden in verschiedenen Regionen.

Der Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Ökonomierat Norbert Schindler, MdB, sieht aktuell ein extremes Missverhältnis zwischen den Erntemengen und den Erzeugerpreisen. „Gerade im Hinblick auf die europaweit geringen Erntemengen ist damit zu rechnen, dass die Preise in allen Marktsegmenten steigen werden“, sagt Schindler. „Das gilt auch für die Fassweinbestände des Jahrgangs 2016, die noch in den Kellern der Winzer lagern.“  Für die sechs rheinland-pfälzischen Anbaugebiete rechnet die Kammer mit Einbußen in Höhe von 20 Prozent gegenüber dem langjährigen Mittel.