Gepflegte Winetime statt Coffee to go

"Das vergangene Jahr war ein gutes Jahr für die Urlaubsbetriebe. Die Auslastung war besser und die Klassifizierungsergebnisse erfreulich. Viele Betriebe haben kräftig investiert. Ansprechende Vinotheken für den Weinabsatz oder die Modernisierung der Gästezimmer und Bäder. Lauschige Plätze wurden bei der neuen Gartengestaltung geschaffen. Der verminderte Steuersatz trägt dazu bei, dass der Investitionsstau in den Betrieben abgebaut wird.", so der 1. Vorsitzende des Vereins NatUrlaub auf Winzer- und Bauernhöfen Rheinland-Pfalz Harald Geiß vor der Mitgliederversammlung in Oberwesel. Der Verein unterstütze die Mitgliedsbetriebe verstärkt mit dem Einsatz neuer Informations- und Kommunikationswege im Internet.

So lasse die neue Vereins-Webseite www.landsichten-rheinland-pfalz.de den Gast mit einfacher Navigation zielgenau seinen Wunschhof finden. Die Gastgeber können Ihren eigenen Eintrag jederzeit selbst im Loginbereich aktualisieren und spannende Pauschalangebote einstellen. Eine Gästeverwaltungssoftware oder ein eleganter Homepage Designer sind auf der Seite eingebunden. Der bundesweite Zusammenschluss von 12 Bundesländern und gleicher Aufbau aller Länderseiten orientiert sich stark an den Wünschen der Gäste. Buchungsportale, Social Media und eigene Webseite, die Vertriebs- und Marketingkanäle werden immer vielfältiger. Es wird schwierig die Chancen und Risiken der digitalen Welt für den eigenen Betrieb richtig einzuschätzen. Wenige Portale entwickeln sich zu Marktriesen. Die Gefahr der Abhängigkeit wird größer. Bei Provisionssätzen von 10 - 15 Prozent, hohen Google "Pay per Click Raten" sind die vielen Direktbucher und die vielen Stammgäste auf den Höfen Gold wert.

"Auch wenn das weltweite Netz uns umgarnt, wird die Devise immer Service vor Marketing lauten. Wenn Sie ständig neue Gäste gewinnen müssen, weil die Leidenschaft zum perfekten Service fehlt, weil auf dem Hof nicht liebevoll auf Details geachtet wird und der Gast keine Warmherzigkeit spürt, dann füllen auch alle Buchungsportale dieser Welt Ihre Betten nicht," betonte Vereins-Geschäftsführerin Beate Hilgert. "Leben wir den Gegentrend zu Coffee to go mit gepflegter Winetime oder Teatime. Schenken wir unseren Gästen Zeit, ein offenes Ohr und herzliche Gastfreundschaft bei gleichzeitiger Offenheit für die neueste Technik."

Ökonomierat Norbert Schindler MdB, Präsident der Landwirtschaftskammer, bezeichnete es als bemerkenswert, wie rasch und wie konsequent viele Bauern- und Winzerbetriebe ihr gastronomisches und touristisches Dienstleistungsangebot auf- und ausgebaut hätten. Aus einer kleinen Nische sei dieses Angebot inzwischen zu einer vorzeigbaren und konkurrenzfähigen Ferienalternative geworden. Die Landwirtschaftskammer sehe in diesem Bereich noch Ausbaupotenzial und stehe Betrieben, die hier einsteigen oder ihr Engagement erweitern wollen, beratend zur Seite. Präsident Schindler und Julia Jung für das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung zeichneten die "Urlaubshöfe des Jahres 2012" aus.

Das Weingut Paulushof, der Familie Dahm in Pünderich verzaubert die Gäste mit einer Biosauna und Ruheschaukel. In der Vinothek können sowohl die typischen Moselweine, als auch so manche Rarität verkostet werden. Der fließende Generationenwechsel, die Umgestaltung des Angebotes in zeitgemäßes Ambiente gelingen auf dem Paulushof vorbildlich.

Urlaubsgenuss im Herzen des UNESCO-Welterbes Mittelrheintal auf dem Ferienhof Hardthöhe. Sicherlich war es eine gute Idee vor 70 Jahren mit dem Betrieb auf die Hardthöhe zu siedeln. Doch die Umgestaltung zum Ferienhof vor 15 Jahren war ebenso wichtig. Das gesamte Konzept ist außergewöhnlich in Rheinland-Pfalz. Die Vielfalt des Angebotes von Hofcafé, kulinarischen Spezialitäten, Reitschule, Wellness und 4 Sterne Holzhäusern.

Beide Siegerbetriebe gelten als Leuchttürme für den Landtourismus in Rheinland-Pfalz und im Saarland.