Frostschäden höher als befürchtet

Während in Rheinland-Pfalz die Landwirte mit der Aussaat von Sommergetreide und Zuckerrüben beschäftigt waren, mussten massive Frostschäden bei Wintergetreide, sogenannte Auswinterungsschäden, festgestellt werden. Deren Ausmaß stellt sich nach Einschätzung der Landwirtschaftskammer sehr viel höher dar, als noch zu Monatsanfang erhofft.

Vielfach hätten sich die infolge des zunächst sehr milden Winters weit ausgetriebenen und dann vom strengen Kahlfrost der ersten zwei Februarwochen stark mitgenommenen Jungpflanzen von Weizen, Wintergerste oder Raps nicht mehr erholt. Erschwerend hinzu kam das völlige Ausbleiben von Regen im gesamten Monat März.

Vier Wochen nach einer ersten Lageeinschätzung macht die Kammer daher Abstriche an ihrer ersten optimistischen Einschätzung und geht inzwischen landesweit von Ausfällen zwischen 10 und 15 Prozent aus, wobei einzelne Regionen in ungünstigen Lagen von Hunsrück und Westerwald noch sehr viel stärker betroffen seien. Örtlich seien die Frostschäden so groß gewesen, dass Felder umgepflügt und mit Sommergetreide neu eingesät werden mussten. Dort, wo mit punktuellem Nachsähen "Reparaturarbeit" geleistet wurde, müsse teilweise eine qualitative Abstufung in Kauf genommen werden. Das Nachsähen habe zu Engpässen bei der Versorgung mit Saatgut geführt. Bei Nach- oder Neusaat entstehen den betroffenen Betrieben Kosten von 150 bis 200 Euro und mehr. Diese Kostenbelastung werde durch absehbar geringere Erträge im Sommer noch erhöht.