Frostfolgen trüben Erntebilanz

Weil nach den Frostschäden vom Februar rund 20 Prozent der rheinland-pfälzischen Wintergetreideflächen im Frühjahr umgepflügt und Sommergetreide nachgesät werden musste, fällt die Erntebilanz trotz überwiegend guter Erträge durchwachsen aus.

In Rheinhessen und überwiegend auch in der Pfalz ist die Getreideernte nach Feststellung der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz abgeschlossen. In den Mittelgebirgsregionen verläuft die Ernte infolge ständiger Regenunterbrechungen noch schleppend.

Im Süden freuen sich die Landwirte über Getreideerträge, die auf guten Böden sogar fünf bis zehn Prozent über dem fünfjährigen Durchschnittswert liegen. Insgesamt liegt die Summe der Erträge aber im durchschnittlichen Bereich oder knapp darunter. Abgesehen von teilweise schwächeren Eiweißwerten bei Weizen sind die Qualitäten durchweg gut. Der Februarfrost wirkte sich vor allem bei der Wintergerste ertragsmindernd aus. Hier musste häufig umgepflügt werden. Dort wo der Frost Lücken im Ährenbestand hinterlassen hatte, machte sich im Jahresverlauf Unkraut breit. Schließlich wurde die Ernte durch häufige Regenfälle erschwert und durch erforderliche Trocknung verteuert. Besonders gut ist die Erntebilanz bei Sommerbraugerste mit leicht überdurchschnittlichen Mengen und sehr guter Qualität und Eiweißwerten unter 11,5 Prozent - ideal für die Anforderungen der Mälzer und Brauer. Ähnlich wie bei Wintergerste liegen auch die Rapserträge deutlich unter dem Schnitt. Trotz guter Ölgehalte trüben bis zu zehn Prozent Minderertrag hier die Erntebilanz.