Frische ist Trumpf

In diesem Jahr waren die Witterungsbedingungen für das Wachstum von Spargel im Land bislang nicht ideal. Es fehlte die Konstanz von Tagestemperaturen deutlich über 20°C und von Nachttemperaturen über 10°C.

Beim Kauf des aktuell wichtigsten Saisongemüses Spargel sollte der Verbraucher vor allem auf die Frische achten. Dazu rät die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz und weist darauf hin, dass die Möglichkeit des Einkaufs bei den zahlreichen Direktvermarktern und die unmittelbare Nähe der Großmärkte zu den Anbaugebieten es den Verbrauchern erlaube, Spargel bereits am Tag der Ernte zu erwerben.

Wie bei kaum einem anderen Gemüse ist beim Spargel der Genuss von der Frische abhängig. Eingeschlagen in ein feuchtes Tuch kann die bis zu drei Tage lang konserviert werden; doch nur wenn bereits beim Einkauf auf Frische geachtet wurde. Die Kammer nennt drei Erkennungsmerkmale: Geschlossene Köpfe, nasse Schnittstellen und das typische Quietschen beim Aneinanderreiben der ungeschälten Stangen. Die Güteklassen, in die Spargel üblicherweise einsortiert wird. unterscheiden sich dagegen im Wesentlichen nach optischen Kriterien wie Farbe, Dicke und Ebenmäßigkeit.

Witterungsbedingt ist die Spargelernte in Rheinland-Pfalz 2015 nur zögerlich auf Touren gekommen. Der Orkan Niklas hatte auf seinem Höhepunkt am 31. März auch die Treibhauseffekt erzeugenden Tunnel in Mitleidenschaft gezogen. Ein kühler April und Nachttemperaturen unter 10°C bremsten bislang die Wuchskraft der Spargeltriebe. Dazu fehlt kontinuierlich intensive Sonneneinstrahlung, die von den modernen Thermofolien in wohlige Wärme umgewandelt werden könnte. Erzeuger und Verbraucher hoffen nach den milden Eisheiligen auf bessere Bedingungen in der zweiten Hälfte der diesjährigen Erntesaison, die wieder am 24. Juni endet.

Im Bundesvergleich ist Rheinland-Pfalz nur ein kleines Spargelland. Von den mehr als 25.300 Hektar Anbaufläche liegen in Rheinhessen, der Pfalz und auf dem Maifeld um Polch nur rd 1.500, davon rd. 1.200 im Ertrag. Von bundesweit 114.000 Tonnen wurden 2014 hier 6.200 geerntet. In der jüngeren Vergangenheit wurde die Anbaufläche um rd. 100 ha pro Jahr ausgeweitet. Die Anforderungen, die der Spargel jedoch an Böden und Kleinklima stellt, setzen nach Einschätzung der Kammer einer weiteren Ausdehnung enge Grenzen.