Fleischrinderzucht gut aufgestellt

Das Konzept der Veranstaltung mit Tierschau und Landwirtschaftsausstellung war auch in diesem Jahr maßgeblich für den hervorragenden Besuch am Beda-Markt-Wochenende in Bitburg.

Die Nachfrage nach Standflächen war so hoch wie nie zuvor. Die landwirtschaftliche Fachmesse die anlässlich des Beda-Marktes von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, der Rinder Union West eG und dem Fleischrinder Herdbuch Bonn organisiert wird, unterstrich ihren Ruf als größte Veranstaltung dieser Art in Rheinland-Pfalz auf das deutlichste.

Der Sonntagvormittag steht am Wochenende des Beda-Marktes in der Eifelhalle im Zeichen der Fleischrinderprämierung.

Den Anfang im Richtwettbewerb machte die Rasse Charolais. Die Rasse Charolais gehört zu den großrahmigen Fleischrindern und zeichnet sich durch sehr hohe Tageszunahmen und ein ruhiges Temperament aus. Der Anteil der Zuchtbetriebe und Zuchttiere dieser Rasse ist in Rheinland-Pfalz rückläufig. Zum Beda-Markt werden allerdings regelmäßig beste Vertreter der Rasse ausgestellt. In der ersten Klasse konkurrierten zwei dreijährige Zuchtbullen miteinander. Michael Buhl, Friedewald und  Dr. Klaus Hammen, Ladbergen, die das Preisrichteramt souverän ausübten, gaben dem großrahmigen, typvollen Vagabunt von Peter Lautem, Nittel-Köllig / Trier-Saarburg den Vorzug vor dem eher mittelrahmigen aber stärker bemuskelten Calgary von Markus Arff, Bad Breisig / Ahrweiler. Bei den weiblichen Tieren erhielt Verona, eine kapitale Färse aus der Zucht von Peter Lautem den Ia-Preis vor der 5jährigen Kuh Anita, die von der Justizvollzugsanstalt, Wittlich mit einem guten noch sehr jungen Kalb bei Fuß vorgestellt wurde. Der Titel des Rassesiegers wurde der Färse Verona zugesprochen.

Michael Fey, Gemünden aus dem Kreis Rhein-Hunsrück stellte bei der Rasse Hereford einen Bullen knapp einjährig und zwei Rinder von zwei Jahren aus. Die Rasse Hereford hat in unserer Region einige Interessenten gefunden. Die frühreife Rasse gibt es sowohl genetisch hornlos als auch gehörnt, sie ist sehr anpassungsfähig und zeichnet sich ebenfalls durch ein ruhiges Temperament aus. In der vorgestellten Klasse konnte die junge Färse HF Maren P den Ia-Preis und damit auch den Titel des Rassesiegers der Hereford vor ihren Stallkollegen erringen.

Ein Highlight der Fleischrinderprämierung ist die Vorstellung der Limousins. Diese Fleischrinderrasse hat in Rheinland-Pfalz die deutliche Mehrheit sowohl in der Herdbuch- als auch in der Landeszucht. Zunächst stellte Michael Hausen, Hentern / Trier-Saarburg Utopa, eine typvolle, kapitale Kuh mit einem sehr rahmigen Kalb bei Fuß vor. Utopa ist bereits schauerfahren, sie konnte im letzten Jahr in Bitburg und auch bei der Fleischrindernacht in Hamm auf sich aufmerksam machen. Sie war an diesem Sonntag zwar ohne Konkurrenz, hätte diese aber auch nicht zu scheuen brauchen. Die Klasse der älteren Färsen wurde von der bestens entwickelten, typvollen Colonia P von Josef Hornberger, Bad Breisig / Ahrweiler gewonnen. Die Preisrichter gaben ihr den Vorzug vor Tyra von Gerhard Wendling, Külz, Rhein-Hunsrück und Unesca von Michael Hausen. Bei den jüngeren Rindern konnte Diana P aus der Zucht von Matthias Heinzen, Lissendorf / Vulkaneifel die Klasse vor Tonja von Gerhard Wendling für sich entscheiden. Den Titel des Siegerrindes erhielt Colonia P von der Zuchtstätte Hornberger zugesprochen, als Rassesieger erhielt Utopa von Herrn Hausen den Zuschlag.

Die Rasse Blonde d'Aquitaine gehört seit einigen Jahren zum Programm der Fleischrinderschau. Das kurze hellgelbe bis weizenfarbene Haarkleid betont die ausgeprägte Bemuskelung und gibt den Vertretern diese Rasse eine besondere Eleganz. Die Zuchtstätte Klaus und Gerd Hilgert, Reich / Rhein-Hunsrück präsentiert regelmäßig allerbeste Schautiere und war anlässlich des Beda-Marktes mit drei Bullen und einer Färse vertreten. Die bestens entwickelten Tiere im Alter von 8 bis 10 Monaten überzeugten die Preisrichter. Die Färse Tilly konnte sich dabei besonders schick in Szene setzen und erhielt den Ia-Preis und Titel des Rassesiegers vor ihren Stallgefährten zugesprochen.

Die Rasse Glanrind hat in den letzten Jahren Zuchtbetriebe und Tiere hinzugewonnen. Markus Linn, Hinzert-Pölert / Trier-Saarburg stellte seine beiden knapp 1 ½ jährigen Bullen Goliath und Ferdi vor, wobei Goliath mit dem Ia-Preis ausgezeichnet wurde. Die Klasse der Glanrinder wurde von Ralf Loscheider, Hütterscheid / Eifelkreis Bitburg-Prüm mit zwei bestens entwickelten Rindern beschickt. Die Färse Fatima, die bereits im Vorjahr in Bitburg erfolgreich war überzeugte die Preisrichter und erhielt den Ia-Preis vor ihrer Stallgefährtin Britta sowie den Titel des Rassesiegers der Glanrinder zugesprochen.

Bei der Rasse Highland Cattle stellte der Zuchtbetrieb Ralph, ehem. Bernhard Simon, Schwirzheim / Eifelkreis Bitburg-Prüm den sehr großrahmigen dunfarbenen Bullen Magnus vom Hartelstein und die hervorragend entwickelte rote Färse Karola vom Hartelstein vor. Die bestens herausgebrachten Tiere  bewegten sich auf tadellosen Fundamenten und konnten mit ihrem jungen Alter sowohl im Typ als auch in der Entwicklung vollends überzeugen. Der junge Bulle erhielt an diesem Tag den Vorzug als Rassesieger.

Allen Züchtern sei an dieser Stelle Lob und Anerkennung für die hervorragende Präsentation ausgesprochen. Intensiver Gedankenaustausch war an den Ausstellungsständen der Firmen und Organisationen möglich. Ein besonderer Dank gilt wie immer allen, die zum Gelingen der Veranstaltung beitragen.

Gertrud Werner, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz