Feldberegnung in der Südpfalz – Meinungsaustausch und gemeinsame Ziele

Landwirtschaftliche Feldberegnung war das Thema eines Meinungsaustauschs zwischen Vertretern der Landwirtschaft und des organisierten Naturschutzes.

Bei einem Gespräch zwischen Vertretern des BUND und der Landwirtschaft wurden Ende April 2013 im Hause der Landwirtschaftskammer in Neustadt/Weinstraße insbesondere Themen zur landwirtschaftlichen Feldberegnung in der Südpfalz erörtert.

In den vergangenen Wochen waren zahlreiche Artikel in der regionalen Presse erschienen, bei denen sich Landwirtschaft und Naturschutz gegenseitige Schuldzuweisungen bei der landwirtschaftlichen Feldberegnung machten. Auf Einladung des Landesverbandes der Wasser- und Bodenverbände und unter Leitung des Verbandsvorstehers Eberhard Hartelt fand mit den Vertretern des BUND, dem stellvertretenden Landesvorsitzenden Holger Schindler und dem Pressesprecher der BUND-Kreisgruppe Südpfalz Ulrich Mohr sowie Vertretern des Bauern- und Winzerverbandes Roland Bellaire, Reinhold Hörner und Georg Riede ein Gespräch zur Frage der Zukunft der landwirtschaftlichen Feldberegnung statt. Die Vertreter der Landwirtschaft schilderten die Situation des Gemüsebaus in der Vorder- und Südpfalz und die voraussichtliche weitere dynamische Entwicklung, die auf Grund der besonderen klimatischen Lage im Oberrheingraben zur Ertragssicherung auf die landwirtschaftliche Beregnung angewiesen ist. Die hierfür erforderlichen Wassermengen liegen pro Hektar und Jahr bei 100 bis 150 mm, womit lediglich das Regendefizit gegenüber anderen Standorten im Land ausgeglichen wird. Von Seiten des Naturschutzes wurde der Wasserbedarf der Landwirtschaft kritisiert, auch die Gefahr der Verlagerung von Nährstoffen in das Grundwasser sowie der in der Vorderpfalz zu gering ausgeprägte Gewässerschutz und die Gewässerentwicklung.

Die Vertreter beider Gruppierungen konnten jeweils Verständnis für den Anderen aufbringen und es wurde festgestellt, dass insbesondere die nachhaltige Sicherung einer Wasserversorgung für die landwirtschaftliche Feldberegnung sowohl dem Naturschutz als auch der Landwirtschaft ein Anliegen ist. Umso mehr konnten Vertreter der Landwirtschaft und des BUND kein Verständnis dafür aufbringen, dass das Projekt einer zentralen Wasserversorgung aus dem Rhein und der Anschluss von rund 5.000 ha in der Südpfalz an den Wasser- und Bodenverband zur Beregnung der Vorderpfalz möglicherweise in Frage gestellt wird. Vertreter beider Gruppierungen vereinbarten daher, im Umwelt- und Landwirtschaftsministerium in Mainz darauf zu drängen, die von der SGD Süd seit rund sechs Jahren mit Studien begleitete Weiterentwicklung der Beregnung in der Südpfalz weiter zu verfolgen. Die Vertreter des BUND und die Vertreter der Landwirtschaft vereinbarten, sich auch in Zukunft über gemeinschaftliche Themen auszutauschen, schließlich sei es zweckmäßig, mehr miteinander als übereinander zu reden.

 

Ralph Gockel, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Bad Kreuznach