Exzellente Tiere in Bitburg

In bewährter Form präsentierte die Bezirkstierschau in der Bitburger Eifelhalle die Zuchtprodukte aus der Region Trier in den Abteilungen Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen, Rassegeflügel und Rassekaninchen.

Das umfangreiche Programm, das von den Züchtervereinigungen und der Landwirtschaftskammer durchgeführt wurde, konnte ein breites Publikum interessieren und trotz weiterer Veranstaltungen in der Region einen akzeptablen Besuch verzeichnen.

Eine Tierschau ist für alle Beteiligten ein herausragendes Ereignis. Der Züchter, der mit eigenen Tieren am Wettbewerb teilnimmt möchte natürlich so gut wie möglich abschneiden und eine Bestätigung dafür finden, dass seine Zuchtarbeit richtig ist. Aber auch der Züchter, der als Zuschauer die Veranstaltung besucht, kann die eigene Zuchtarbeit überprüfen und sich die notwendigen Informationen für sein weiteres Arbeiten in diesem Bereich holen. Tierschauen sind – egal für welche Tierart – wichtige Selektionskriterien für alle Züchter.

Den Beginn des Richtgeschehens in der Auktionshalle machen die Kleintierzüchter. Vom Publikum kaum bemerkt, bewerten die Preisrichter die Rasseeigenschaften und Korrektheit der ausgestellten Kaninchen und Rassehühner.

Kapitale, typ- und euterstarke Holsteins

Der Focus liegt allerdings auf den Milchkühen. Insgesamt wurden 70 Tiere der Rasse Deutsche Holsteins von 33 Zuchtstätten in den Farbschlägen schwarzbunt und rotbunt vorgestellt. Martin Biederbick aus Diemelsee-Sudeck fungierte als Preisrichter und übte sein Amt gewohnt souverän aus.

Die Farbrichtung der rotbunten Tiere war mit 22 Tieren in vier Klassen vertreten, die schwarzbunten Holsteins stellten mit 48 Tieren in 10 Klassen die eindeutige Mehrheit. In der ersten Färsenklasse der schwarzbunten Holsteins holte die ausdruckstarke ZS MELISSA, eine Sanchez Tochter aus der Zuchtstätte Zens in Musweiler den Ia Preis vor der Toystory-Tochter NICKI der Weires GbR in Olmscheid. Die zweite Färsenklasse entschied die korrekte Cassano-Tochter OLYMPIA von Karl-Heinz Kirch aus Fisch vor der Starleader Tochter LORELEY vom Betrieb Kreutz in Wilsecker für sich. ZS MELISSA, Enkelin der bekannten Schaukuh Madonna konnte schließlich den Titel Sieger jung bei den schwarzbunten Färsen vor OLYMPIA für sich entscheiden.

Die jungen rotbunten Holsteins setzten sich aus einer Färsenklasse und einer Kuhklasse mit zwei Kälbern zusammen. In der Färsenklasse holte die Picolo Tochter LISA von Werner Nohner aus Sassen den Ia Preis gefolgt von MANDY aus Tableau von Ingo Kloep aus Jünkerath. Bei den zweitkalbigen Rotbunten holte die Savard- Tochter ALEXA von Karl-Heinz Kirch aus Fisch den Ib Preis. Sie konnte auch den Reservesiegertitel jung der Rotbunten für sich entscheiden. Gewonnen wurde die Klasse von der Mr. Burns Tochter ZS FINALE aus der bekannten FEUER, Grand Champion der letzten Bezirkstierschau sowie der RUW-Schau im gleichen Jahr. Dieses Tier mit herausragender Ausstrahlung und Stärke holte ebenfalls den Siegertitel jung bei den Rotbunten.

28 schwarzbunte Holstein Kühe vertraten die mittlere zahlenmäßig stärkste Altersgruppe mit zwei und drei Abkalbungen. Bei den Klassen der Tiere mit zwei Kälbern standen ZS MASCARA aus Bolivia von Zens aus Musweiler, die Atlas Tochter OTTILIA von Kreutz aus Wilsecker und die Jeeves Tochter FOS DIWIWI von Familie Ostermann aus Nonnweiler jeweils auf dem Ia Platz. Diese drei wurden dicht gefolgt von der diesjährigen "Miss Hochwald" der VG Schau in Kell am See GOLDLADY aus Final Cut von Stefan Engel, Hetzerath, der Gibor Tochter MAX HANNAH von Stefan Marxen, Dingdorf und der NH FAVOURIT ebenfalls von Stefan Engel, die jeweils den Ib Titel erhielten. Die Ia Titel der Klassen mit drei Abkalbungen der schwarzbunten Holsteins gingen an die Jetlag Tochter JECKY von Alfred Bormann aus Biesdorf, an ZS MILEY aus Goldwin und an ZS PENELOPE aus Damion, beide von der Zens GbR in Musweiler. Dicht gefolgt waren diese drei von den Ib Preisträgerinnen FOS CHARLEEN aus Ramos von Georg Ostermann in Nonnweiler, GALAXY aus Talent 2 von Karl-Heinz Kirch in Fisch und ANDREA aus Buckeye von Josef Streit in Obergeckler. Die Siegerin der mittleren schwarzbunten Klassen zu ermitteln war  keine leichte Entscheidung für den Preisrichter Martin Biederbick aus Diemelsee-Sudeck in Hessen. Er entschied sich jedoch letztlich für die ZS MASCARA mit ihrem hervorragend fest aufgehängten und drüsigen Euter. Den Reservesiegertitel holte JECKY, die ihrem jungen Vorführer mit diesem Erfolg eine besonders große Freude bereiten konnte.  

Bei den älteren Klassen der Rotbunten war die Carmano Tochter ABBY von Alfred Bormann aus Biesdorf nicht zu schlagen. Sie wurde dicht gefolgt von der Bacculum Tochter EVELYNE von Werner Mettel aus Körperich, die sich den Ib Preis sichern konnte. Beide Tiere haben vier Kälber. In der Klasse der rotbunten Kühe mit fünf und mehr Abkalbungen ging der Ia Preis an die Faber Tochter ELISA aus der Zucht von Werner Mettel aus Körperich und der Ib Preis an LAURA von Werner Nohner aus Sassen. Den Titel der Siegerin rotbunt alt durfte ABBY für sich in Anspruch nehmen, der Reservesieg ging an EVELYNE.

Bei den älteren schwarzbunten Klassen holte die kapitale ZS GOLDQUEEN eine Goldwin Tochter von der Zens GbR in Musweiler den Ia Preis der Tiere mit vier Abkalbungen. der Ib Preis wurde der typstarken TANJA aus Dolman von der Kreutz GbR in Wilsecker zugesprochen. Die Klasse der Kühe mit mehr als vier Kälbern gewann FLORIDA von Karl-Heinz Kirch aus Fisch gefolgt von der ZS INSHALA von der Zens GbR in Musweiler. Als Siegerin der alten schwarzbunten Klassen zeigte sich ZS GOLDQUEEN vor TANJA als Reservesiegerin.

Das Highlight des Holstein Richtwettbewerbes stellte die Auswahl des Grand Champion dar. Der souveräne Preisrichter Martin Biederbick verlieh den Titel an ZS Finale, junge Siegerin bei den rotbunten Holsteins, eine Kuh mit enormer Ausstrahlung und überzeugender Euterqualität, die Krönung eines überragenden Schauergebnisses für die Zuchtstätte Zens. Damit bleibt der Grand Champion Titel der Bezirkstierschau in Bitburg in der Familie, da sich bereits ihre bekannte Mutter FEUER diesen Titel vor vier Jahren sichern konnte.

Kleine Wiederkäuer ganz Groß

Die Schaf- und Ziegenzüchter der Region und begeisterte Tierhalter aus ganz Rheinland Pfalz und dem benachbarten Saarland beteiligten sich mit einem breiten Rassespektrum. Sie stellten Maedi bzw Cae sanierte Tiere aus, der Preisrichter Marco Berweiler LWK  bestimmte bei den Milchschafen von Anton Sturm, Macken ein sehr edles korrektes Mutterlamm zum besten Typtier der Gruppe. Die  Texelschafe  wurden von Stefan Dichter, Fleringen gezeigt, hier war ein zweijäriges Schaf mit einer enormen Länge und Breite des Rückens bestes Schaf der Gruppe.  Bei den Dorperschafen von Klara Hack, Sellerich wurde das beste Bocklamm des Frühjahres im Ring mit einer sehr guten 8 in der Form und einer 8er Bemuskelung gekört und bestes Typtier der Rasse.

Bei den ausgestellten Ziegen waren die Buren die am stärksten vertretene Gruppe und hier Berthold Hoffmann aus Neumagen-Dhron derjenige der mit einer Gruppe Jungziegen sowie dem kleinsten weil gerade erst 4 Wochen alten Zicklein der Ausstellung die Kinderaugen zum strahlen brachte. Das beste Typtier bei den älteren Ziegen stellten Heike und Bernd Müller aus St. Wendel- Bubach  die mit einem kapitalen 4jährigen Bock auch ein weiteres optisches Highlight der Veranstaltung setzten.

Bei den Weißen Deutschen Edelziegen präsentiert von Uwe Baldes aus Keidelheim wurde  die erst 1 ½ jährige Daffne bestes Typtier der Gruppe . Ausgestattet mit einem sehr guten Euter einem edlen Typ begeisterte sie vor allem mit perfekten Fundamenten.

Petra Kunz aus Schindhard war die Ausstellerin der Anglo-Nubier-Ziegen. In den verschiedensten Fellzeichnungen päsentierte Sie bestens entwickelte Tiere  im Ring der Auktionshalle zwei noch junge Böcke konnten mit guten Ergebnissen gekört werden und stehen zum Verkauf. Peter einer von Ihnen wurde bestes Typtier der Gruppe vor allem Aufgrund seines Fundamentes.

Den Abschluss der Präsentation bildeten die Pfauenziegen von Joachim Wiese aus Ensch. Diese vom aussterben bedrohten Tiere pflegen Steilhänge an der Mosel und  begeisterten das Publikum mit Ihrem originellen aussehen wobei die 3jährige Calla dies in Verbindung mit dem  Exterieur  zum besten Typtier der Rasse machte.

Hervorragende Vorführleistungen der Bambinos

Ein weiteres Highlight dieses Tages stellte der Bambinowettbewerb am Nachmittag dar. Hier konnte sieben junge Vorführer und Vorführerinnen ihr Können mit ihren passend ausgewählten Tieren unter Beweis stellen. Hervorragend zurecht gemacht zeigten die "Kleinen" stolz ihre Kälber und Jungrinder. Die sechs Teilnehmer/innen waren 6 bis 15 Jahre alt und  zeigten eine tolle Leistung. Roman Hamper aus Lahr, mit sechs Jahren der jüngste Teilnehmer,  berichtete fachkundig Details über sein mitgebrachtes Kalb Lisa. Insgesamt eine gelungene Vorführung, die mit viel Applaus vom Publikum honoriert wurde. Bei den älteren errang David Steinmetz aus Thiergarten den 1. Preis mit einer souveränen Vorführleistung, die der junge Preisrichter Matthias Gödert aus Körperich fachkundig kommentierte.

Einige Teilnehmer/innen des  Vorführwettbewerbs waren am Morgen auch beim Tierbeurteilungswettbwerb bereits im Einsatz. Hier zeigten die Jungzüchter, dass sie schon ein gutes Auge für das Exterieur von Holsteinkühen hat. Ihre Kenntnisse können die Jungzüchter sowohl bei der Tierbeurteilung als auch beim Vorführen demnächst in Bitburg vertiefen. Am Mittwoch den 9. Oktober findet in der Auktionshalle ein Workshop statt, an dem alle Jungzüchter teilnehmen können.

Fleischrinder überzeugten

Die Fleischrinderzüchter der Region beteiligten sich mit einem breiten Rassespektrum und stellten Tiere der Rassen Charolais von Peter Lautem, Nittel-Köllig, Limousin von Michael Hausen, Hentern, Zwergzebu von Andreas Thiex, Waldhof und Highland Cattle von Ralph Simon, Schwirzheim vor. Die vom Aussterben bedrohte Rasse Glanrind wurde von drei Züchtern präsentiert: Markus Linn, Hinzert-Pölert, Ralf Loscheider, Hütterscheid und Rainer und Gertrud Roloff, Watzerath. Der Wettbewerb der Fleischrinder bildete den Abschluss des Programmes in der Eifelhalle.

Karl-Jürgen Krings, Bergisch Gladbach kommentierte die vorgestellten Rassegruppen und attestierte allen Ausstellern die hervorragende Qualität ihrer Tiere. Für jede Rasse wurde das beste Tier bestimmt, eine Richtentscheidung wurde allerdings nur bei den Glanrindern vorgenommen. Hier wurden in der ersten Klasse drei Jungtiere – zwei Bullen und ein Rind – gerichtet. Die hervorragend entwickelte Fatima von Ralf Loscheider, die bereits zum Beda-Markt auf sich aufmerksam machen konnte, gewann diese Klasse für sich. In der zweiten Klasse konkurrierten zwei junge Kühe mit Kalb bei Fuß. Der Preisrichter rangierte die sehr korrekte Kuh Gisi von Markus Linn auf den ersten Platz vor Frieda von Rainer und Gertrud Roloff. Die Entscheidung des besten Rassetieres bei den Glanrindern konnte Markus Linn mit Gisi für sich entscheiden und dafür die ADR-Medaille in Bronze in Empfang nehmen.

Stutenschau mit engagierten Jungzüchtern

Anlässlich der Bezirkstierschau am 15. 09. 2013 wurden Stuten in vier verschiedenen Klassen vorgestellt. In der ersten Klasse präsentierten sich Stuten der Rassen Shetland-Pony, Haflinger und Friesen. Den ersten Platz konnte die Stute Kaja vom Nimstal aus der Zucht und dem Besitz von Harald Karen aus Messerich erringen; vorgestellt wurde die bewegungsstarke und im vollendeten Shetland-Pony-Typ stehende cremefarbene Schönheit von der Jungzüchterin Karina Karen. Reservesiegerin wurde die ausdrucksstarke und bewegungsstärkste Stute dieser Klasse St.Pr.St Salina aus der erfolgreichen und weithin bekannten Haflinger-Zucht von Peter Blick aus Mosbruch.

Die zweite Klasse bildeten die 7-jährigen und älteren Warmblutstuten. Diese Klasse wurde klar dominiert von der 7-jährigen springbetont gezogenen Stute Aclanti aus der Zucht von Thomas Weber aus Dudeldorf. Gekonnt in Szene gesetzt wurde diese äußerst typvolle Stute, die sich auch zu bewegen wusste, von ihrer Besitzerin (Jungzüchterin) Sarah Weber. Die zweitplatzierte Stute wurde ebenfalls von einer Jungzüchterin vorgestellt – „Gloria Grande“ kommt aus der Zucht von Johann & Manfred Heinz aus Trimport - sie bestach durch ihre außerordentliche Bewegungsqualität. Vorgestellt wurde diese Stute von Cosima Heinz.

In der dritten Klasse konkurrierten die 4-6 jährigen Stuten um die Gunst der Richter. Vorne lagen schließlich zwei Töchter des Hengstes Florentianer aus dem Besitz von Alfred Kohn aus Vierherrenborn , die gemäß ihrer dressurbetonten Blutführung durch ihre sehr guten Bewegungen überzeugten.

An erster Stelle stand die Stute Fine Firenzia, sie verkörpert einen idealen Mutterstuten-Typ. Platz 2 ging an Fière de la Vie, die eine hervorragende Bewegungsmechanik zeigte.

Den Abschluss machten die jungen Stuten im Alter von 2 bzw. 3 Jahren. Siegerin dieser Klasse wurde die jüngste Stute der Schau, die noch deutlich in der Entwicklung steht, aber durch exzellente Bewegungsqualität glänzte. Zudem vereint sie die modernsten Blutlinien der Dressurpferdezucht in ihrem Pedigree - die Richterkommentierten sie als die bewegungsstärkste Stute der gesamten Schau. An zweiter Stelle stand die 3-jährige Stute Cora, die von ihrer Züchterin und Besitzerin Katharina Grün (Jungzüchterin) sehr gekonnt vorgestellt wurde und durch ihren harmonischen Stuten-Typ zu gefallen wusste.

Schlusspunkt der Schau war die Auswahl der Gesamtsiegerin der Warmblutstuten. Diesen Titel erhielt die Stute Fine Firenzia. Reservesiegerin ist die Stute Aclanti, und 2. Reservesiegerin wurde Ampera.

<media 96344 - - "TEXT, Prämierungsergebnisse Ia und Ib, Prämierungsergebnisse_Ia_und_Ib.pdf, 8.9 KB">Prämierungsergebnisse Ia und Ib</media>

Besonders positiv sind bei dieser Schau die engagierten Jungzüchterinnen und Jungzüchter aufgefallen, die sich selbst und ihre Pferde sorgfältig vorbereitet hatten und sie in bester Schau-Kondition präsentieren konnten. Alle hatten ihre Vierbeiner bestens herausgebracht und stellten die Stuten sehr professionell an der Hand vor.

Neben den fachlich orientierten Wettbewerben bei den einzelnen Nutztierarten steht bei einer solchen Veranstaltung immer auch der Kontakt zum Verbraucher im Mittelpunkt. Die rheinland-pfälzischen Molkereien, die Vertreter der Futtermittel- und Landmaschinenanbieter sowie verschiedene landwirtschaftliche Organisationen demonstrierten ihre Arbeit und standen für Informationen zur Verfügung.

Für das leibliche Wohl der Besucher sorgten Direktvermarkter und Landfrauen aus der Region, die für jeden Geschmack und jeden Gaumen etwas zu bieten hatten.

Allen, die diese Veranstaltung finanziell oder durch Ehrenpreise unterstützt haben, sei an dieser Stelle herzlich gedankt.  Ein besonderer Dank gilt aber auch den vielen helfenden Händen, die sichtbar oder im Verborgenen zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben.

Nadine Kunz, Gertrud Werner, Marco Berweiler, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz

Margret Reugels, Wittlich