Eskalation der Wildschäden

Nach einer seit Jahren zunehmenden Schädigung landwirtschaftlicher Flächen durch Schwarz- und Rotwild stellt die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz aktuell eine Eskalation der Wildschäden fest.

Die unkontrollierte Bestandsentwicklung insbesondere bei Schwarzwild und die aufgrund der ungewöhnlich lang anhaltenden winterlichen Witterungsbedingungen schwierige Nahrungssuche im Wald treibt die Tiere zunehmend in die landwirtschaftlichen Kulturen. Die Schäden nehmen hier inzwischen katastrophale Ausmaße an.

Trotz intensiver Bejagung geht die Kammer von einer beständigen Zunahme der Schwarzwildbestände im Land aus. Wildschweine sind anpassungsfähige und überaus kluge Allesfresser, die aufgrund des Fehlens von natürlichen Fressfeinden und günstigen klimatischen Bedingungen sich hier sehr viel stärker vermehren als in Regionen, in denen Wölfe, Luchse oder Bären, aber auch Nahrungsmittelknappheit und Kälte im Winter dazu führen, dass bis zu 70 Prozent des Wildschweinnachwuchses das erste Jahr nicht überleben. In Deutschland liegt die Sterberate der Frischlinge bei nur 25 Prozent. Bei im Schnitt sieben Jungen je Wurf und der Tatsache, dass die weiblichen Tiere (Bachen) bereits nach acht bis zehn Monaten Geschlechtsreife erreichen, kommt die starke Zunahme der Bestände nicht überraschend.

Die Landwirtschaftskammer begrüßt vor diesem Hintergrund die durch die neue Landesjagdverordnung  geschaffene Möglichkeit der ganzjährigen Bejagung von Wildschweinen. Nur durch eine konsequente Dezimierung der Bestände kann das ökologische Ungleichgewicht wieder in eine natürliche Balance gebracht und eine weitere Beschädigung der Existenzgrundlage landwirtschaftlicher Betriebe sowie die damit verbundenen Konflikte um Schadensbemessung und Schadensregelung gemindert werden.

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