Die Farbe Gelb

Zwei Wochen später als im langjährigen Durchschnitt hat in Rheinland-Pfalz die Rapsblüte begonnen.

Da Raps zunächst an den Haupttrieben und erst nach und nach auch an den bis zu sechs Seitentrieben blüht, bleiben die leuchtend gelben Felder dem Landschaftsbild  bis zu vier Wochen erhalten. Gelb ist in diesen Tagen die starke Farbe in der Natur; gleichzeitig mit dem Raps blüht der Löwenzahn auf Wiesen und in Rebzeilen und das eingewanderte Orientalische Zackenschötchen, das in den vergangenen Jahren Straßen- und Wegränder erobert hat und gerne mit Raps verwechselt wird. Nach Mitteilung der Landwirtschaftskammer nimmt der Rapsanbau in Rheinland-Pfalz eine Fläche von rd. 46.00 Hektar ein und liegt damit etwa gleichauf mit Braugerste. Deutschlandweit steht Raps für die Ernte 2013 nach bisherigen Schätzungen auf gut 1,4 Mio. Hektar, etwa 75.000 ha mehr als im Vorjahr. In Rheinland-Pfalz wurden 2012 rd. 143.500 t Raps geerntet.

Der lange, kalte Winter hatte das Wachstum der Pflanzen, deren Saat bereits Ende August/Anfang September ver­gangenen Jahres ausgebracht wurde, bis Ende März aufgehalten. Der Witterungsverlauf danach war zwar nicht optimal, hat durch regelmäßige Niederschläge eine sehr gute Entwicklung  der Bestände bewirkt.

Raps tut im jährlichen Wechsel der Agrarpflanzen im Anbau (Fruchtfolge) auch dem Boden gut. Da bereits im Spätsommer gesät, entwickelt er noch vor dem Winter genug Blätter, um den Boden zu bedecken, die damit den Acker vor Verschlämmung und Winderosion schützen. Mit ihren tiefen Pfahlwurzeln greift die Pflanze in die unteren Bodenschichten ein und holt Nährstoffe, die vom Regen nach unten ausgewaschen worden sind, wieder in den Wurzelbereich der Pflanzen zurück. Raps wird sowohl zu Speiseöl und Margarine als auch als Biotreibstoff, Schmier- und Hydrauliköl verarbeitet. Kalt gepresstes Rapsöl wird wegen seines feinen Geschmacks und der wertvollen Inhaltsstoffe von Gourmets geschätzt. Als Kraft- und Schmierstoff weist Rapsöl eine gute Ökobilanz auf.