Das Geschein - Weinjahrgang 2015 wird sichtbar

Erscheinen, sichtbar werden nennt das Standardwörterbuch von Matthias Lexer u.a. als Bedeutung des mittelhochdeutschen Verbs schînen.

Daraus leitet sich der Begriff Geschein ab, der wiederum den Blütenstand an den jungen Trieben der Weinrebe bezeichnet und den Weinjahrgang 2015 in diesen Tagen erstmals sichtbar werden lässt. 

Nach einem extrem milden Winter 2014/15 hat ein relativ kühler April nach Angaben der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz den Austrieb verzögert, so dass die Entwicklung in den Weinbergen nur noch wenige Tage vor dem langjährigen Durchschnitt verläuft. Da die Meteorologen auch für die Tage der Eisheiligen Pankratius, Servatius, Bonifatius, Sophie, 12. bis 15. Mai, keinen Frost vorhersagen, geht die Kammer von einem guten Start der Vegetationsperiode in den Weinbergen aus.

Jedes Geschein besitzt zahlreiche Knospen, die 100 bis 250 Blüten verbergen, von denen sich nach der Befruchtung je nach Ausmaß der Verrieselung im Schnitt zwischen 40 und 60 Prozent zu Weinbeeren entwickeln, die dann zusammen eine Traube bilden.

Der weitere Vegetationsverlauf ist nun witterungsabhängig. Die Tage der 23. Kalenderwoche sind nach dem langjährigen Durchschnitt die, an denen im Land die Rebblüte einsetzt.