Bestens ausgebildeter Winzernachwuchs startet ins Berufsleben

BOCKENHEIM „Wir brauchen qualifizierten Nachwuchs, um auch in Zukunft den Weinbau in Rheinland-Pfalz weiterzuentwickeln. Qualifikation ist der Schlüssel zur Weinqualität, professionellem Betriebsmanagement und erfolgsorientiertem Marketing und damit zur Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt“, sagte der Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Ökonomierat Norbert Schindler, MdB, während der Abschlussfeier der Winzerinnen und Winzer in Bockenheim.

145 junge Frauen und Männer haben ihre dreijährige Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und starten nun ins Berufsleben. In Bockenheim erhielten die Absolventen der Anbaugebiete Pfalz (70), Rheinhessen (38), Ahr, Mittelrhein und Nahe (zusammen 25) sowie einer von der Mosel und elf aus anderen Bundesländern in einem feierlichen Rahmen ihre Urkunden und Zeugnisse. 33 weitere Absolventen aus dem Anbaugebiet Mosel werden am 1. August in Schweich verabschiedet. 

Die Anzahl der Personen, die sich für eine Ausbildung als Winzer/Winzerin entscheidet ist weiterhin stabil. Im Jahr 2014 wurden 205 neue Ausbildungsgänge geschlossen, im Jahr 2015 waren es 215 und im vergangenen Jahr 203. Die geburtenschwächeren Jahrgänge seien jedoch zu spüren, so Schindler. „Der Fachkräftemangel ist in aller Munde und in fast allen Branchen angekommen. Hier gilt es sich zu engagieren und aktiv gegenzusteuern.“ So stellt die Landwirtschaftskammer in ihrem Projekt „Passgenaue Besetzung“ beispielsweise die Grünen Berufe auf Messen und in Schulen vor und wirkt am Ovalen Tisch für Ausbildung und Fachkräftesicherung der Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit. Es gehe auch darum, das Berufsbild des Winzers attraktiv zu halten, damit es für junge Menschen und ihre berufliche Planung eine interessante Option bleibe. 

 

Meisterbonus als Anreiz

Schindler betonte, dass die Absolventinnen und Absolventen nun zwar im Berufsleben angekommen seien, dass sie jedoch lange noch nicht ausgelernt hätten. Sich weiterzubilden sei unverzichtbar. „Sie haben etwa die Option ihren Winzermeister zu machen. Dies bietet die Kammer berufsbegleitend für zwei Jahre an, und mit dem Meisterbonus gibt es nun einen weiteren Anreiz, sich für diesen Weg zu entscheiden.“ Künftig kann jeder, der bei der Landwirtschaftskammer einen Meisterkurs erfolgreich absolviert und in Rheinland-Pfalz arbeitet, eine Anerkennungsprämie von 1.000 Euro erhalten. Außerdem bekommt, wer sich nach erfolgreich absolvierter Prüfung innerhalb von zehn Jahren selbstständig macht oder als Teilhaber einsteigt den Meisterbonus II.  Die Höhe der Förderung beträgt hier 2.500 Euro! „Daher kann ich Sie nur dazu animieren, sich weiter zu qualifizieren“, sagte Schindler. Für die Erweiterung weinbaulichen Wissens und Könnens gebe es in Rheinland-Pfalz beste Möglichkeiten, nicht zuletzt seit der Einrichtung des dualen Studiengangs in Neustadt an der Weinstraße. Präsident Schindler dankte den Ausbildern, Berufsschulen und Prüfern für ihr Mitwirken beim erfolgreichen Start ins Berufsleben. „Ein besonderer Dank geht an die Ausbildungsbetriebe. Sie bringen sich stets aktiv ein, um die Auszubildenden fit und zukunftsfähig zu machen“, so Schindler.

Während der Veranstaltung wurden auch Ausbilder, Lehrbetriebe und Prüfungsausschussmitglieder für ihren langjährigen Einsatz geehrt, ohne deren ehrenamtliches Mitwirken eine Durchführung der Prüfungen in der gewohnten Form nicht zu gewährleisten wäre.