Berufsnachwuchs steht im Mittelpunkt

FLONHEIM „Sie arbeiten in der Natur, mit Tieren und Pflanzen, mit Menschen und modernster Technik! Diese spannende Kombination macht den Reiz Grüner Berufe aus.“ Der Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Ökonomierat Norbert Schindler, überreichte in der Flonheimer Adelberghalle die Abschlusszeugnisse an 143 Absolventinnen und Absolventen aus den Bereichen Gartenbau, Hauswirtschaft, Landwirtschaft und Pferdewirtschaft.

In ganz Rheinland-Pfalz haben in diesen Tagen 482 junge Menschen ihre Prüfungen in einem der 14 Grünen Berufe abgelegt. Davon nahmen in Flonheim 77 Gärtner und Gärtnerinnen, 26 Helferinnen und Helfer im Gartenbau, 14 Hauswirtschafterinnen und Hauswirtschafter, 15 Landwirte und Landwirtinnen sowie 11 Pferdewirtinnen und Pferdewirte ihre Abschlusszeugnisse entgegen. „Ich gratuliere Ihnen. Sie haben den richtigen Beruf gewählt – einen attraktiven und zukunftsorientierten Arbeitsplatz mit eigenen Gestaltungsmöglichkeiten“, sagte Schindler in seiner Rede.

Einsatz für den Nachwuchs

In den letzten Jahren hat sich das Berufsbild in den Grünen Berufen stark gewandelt. Das Arbeiten mit Menschen und Tieren sowie die Gestaltung und Pflege der Kulturlandschaft stehen immer noch im Mittelpunkt. Durch die voranschreitende Technik und die Digitalisierung ist der Berufszweig wieder attraktiver für junge Menschen geworden. Um die Ausbildungsstellen auch in den nächsten Jahren adäquat zu besetzen und dem Nachwuchs eine gute Perspektive zu bieten, ist es nötig, sich verstärkt im Bereich der Berufsbildung zu engagieren. „Es gilt, dem Fachkräftemangel aktiv entgegenzuwirken“, betonte Schindler. „Das tut die Kammer auch durch das Angebot von berufsbegleitenden Lehrgängen, die über den sogenannten zweiten Bildungsweg auf die Abschlussprüfungen vorbereiten. Diese Angebote werden in der Hauswirtschaft besonders oft genutzt.“  Im EU-Projekt „Passgenaue Besetzung“ werben zwei junge Mitarbeiterinnen der Landwirtschaftskammer für die Grünen Berufe auf Messen und in Schulen. Sie haben eine Ausbildungsbörse aufgebaut, in der sich die Betriebe darstellen und interessierte Jugendliche schnell eine Übersicht über die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten erhalten können. Die Kammer wirke zudem am Ovalen Tisch für Ausbildung und Fachkräftesicherung der Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit. „Für die jetzigen Betriebsleiter ist es wichtig, die nächste Generation einzubinden und ihre Ideen zuzulassen. So lernt man voneinander und das bringt die Betriebe voran.“ Während der Ausbildung in einem der Grünen Berufe stehen den Azubis in der kompletten Zeit die Ausbildungsberater und -beraterinnen der LWK RLP mit Rat und Tat zur Seite.

Im Vergleich zu früher wählen immer mehr Frauen die Grünen Berufe, und dabei nicht nur die klassischen Bereiche Haus- und Pferdewirtschaft. „Frauen sind aus den Grünen Berufen nicht mehr wegzudenken und bringen frischen Wind in die Branche. Das ist absolut zu begrüßen“, so Schindler. Eine weitere Entwicklung ist, dass viele junge Menschen keinen elterlichen Betrieb vorfinden, in den sie einsteigen können. „Auch für Quereinsteiger bieten die Grünen Berufe qualifizierte Ausbildungswege“, betonte Schindler. Schindler appellierte an die Absolventinnen und Absolventen, sich weiterhin fortzubilden, etwa ihren Meister zu machen. Diese Weiterbildung bietet die Kammer berufsbegleitend an. Das erfolgreiche Ablegen der Meisterprüfung wird durch das Land Rheinland-Pfalz mit einem Aufstiegsbonus von 1.000 Euro belohnt. Weitere 2.500 Euro bekommt, wer sich nach erfolgreicher Meisterprüfung innerhalb von zehn Jahren selbstständig macht oder als Teilhaber einsteigt. „Das sollte für viele ein Anreiz sein.“

Rund 900 Ausbildungsbetriebe

Der Präsident dankte den Ausbilderinnen und Ausbildern und den aktiven Ausbildungsbetrieben. „Sie haben Ihren Auszubildenden eine Fülle fachlicher Kenntnisse vermittelt und Ihnen Einblick in Ihren reichen Erfahrungsschatz mit auf den Berufsweg gegeben.“  Mit der Ausbildung leisten die 888 Ausbildungsbetriebe     einen großen gesellschaftlichen Beitrag und sichern die Zukunft des  Berufsstandes. Schindler dankte auch den Lehrkräften der Dienstleistungszentren Ländlicher Raum, der Berufsschulen und Bildungswerke für die gute und bewährte Zusammenarbeit in der dualen Ausbildung. Während der Veranstaltung wurden Ausbildungsbetriebe für ihr langjähriges Engagement in der Ausbildung geehrt.

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