Berufsausbildung – Zukunftschance für benachteiligte Jugendliche

Die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz verstärkt ihre Anstrengungen, einer wachsenden Zahl von Jugendlichen mit Lernschwierigkeiten den Weg zu einer Berufsausbildung und zu einem Abschluss zu ebenen.

Schon seit Jahren bietet die Kammer bereits Ausbildungsgänge an, die an die Fähigkeiten entsprechend benachteiligter Jugendlicher angepasst sind. Jedes Jahr werden die mit Abschlusszertifikaten als Werker im Gartenbau oder als Helfer in der Landwirtschaft und der Pferdewirtschaft mit verbesserten Beschäftigungschancen in den Arbeitsmarkt entlassen. Jetzt will die Kammer die Fähigkeit von Ausbildungsbetrieben der Landwirtschaft, des Garten- und Weinbaus zur Qualifikation von Auszubildenden mit Benachteiligung verbessern und bietet entsprechende Schulungen an.

In zunächst zwei ganztägigen Seminaren werden Betriebsleiter und Ausbilder eingeladen, Ursachen, Ausprägungen und Äußerungen von Lernschwierigkeiten im Allgemeinen zu erkennen, die dem Aufnehmen, Verarbeiten, Abspeichern und Anwenden von Lerninhalten im Wege stehen können. Schließlich werden konkrete Formen der Lernbehinderung, wie Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom mit Hyperaktivität (ADHS), Legasthenie oder Rechenschwäche (Dyskalkulie) dargestellt und spezielle Hilfestellungen für den Ausbildungsalltag vermittelt. Ausbilder werden von im Umgang mit Lernbehinderten erfahrenen Pädagogen mit speziellen Unterstützungsmöglichkeiten vertraut gemacht, die bei den typisch auftretenden Problemen lernbehinderter Azubis sowohl für die Betroffenen als auch für die Ausbildenden hilfreich sein können.

Lernbehinderte Jugendliche ohne Ausbildung und ohne Abschluss haben erfahrungsgemäß auf dem Arbeitsmarkt nur sehr geringe Chancen und landen häufig in Aushilfstätigkeiten mit geringen Verdienstmöglichkeiten, die selten ausreichen, um den eigenen Lebensunterhalt oder gar den einer Familie zu bestreiten. Die Landwirtschaftskammer verweist dagegen auf langjährige gute Erfahrungen in der Werker- und Helferausbildung, wo aktuell 175 Auszubildende mit Beeinträchtigung im Land auf den Berufsabschluss und einen qualifizierten, sicheren Arbeitsplatz vorbereitet werden. Jugendliche, die im theoretischen Bereich Probleme mit der Aufnahme und Abspeicherung von Wissen haben, erhalten hier Gelegenheit, sich auf praktische Fertigkeiten zu konzentrieren. Die Kammer verfolgt das Ziel, lernbehinderte Jugendliche so betriebsnah wie möglich auszubilden und in ihrer beruflichen Entwicklung gezielt zu fördern. Erfolgreiche Ausbildung und Qualifizierung könne aber nur gelingen, wenn Ausbilder und Lehrer sich aktiv mit den Lernschwierigkeiten beschäftigen und lernen, mit den Störungen umzugehen.

Informationen zu den Ausbilderschulungen in Neuwied und in Worms nachstehend zum Download