Avalon und Catamaran für den Anbau empfohlen

Kurz nach der Sitzung des Sortengremiums der Braugersten-Gemeinschaft e.V. auf Bundesebene mit Sitz in München kamen die Mitglieder des „Technischen Ausschusses“ der Fördergemeinschaft Braugerste Rheinland-Pfalz e.V. zusammen, um über die Anbauempfehlung 2018 für Rheinland-Pfalz zu beraten und zu entscheiden.

Die Expertengruppe setzt sich zusammen aus Vertretern der Ackerbauern, dem Handel, der Malzindustrie, der Brauwirtschaft und des Staatlichen Versuchswesen. Die Arbeit dieser Fachleute hat das Ziel, den Erzeugern von Braugerste, den Händlern, den Mälzern und den Brauern Empfehlungen zu den am besten geeigneten Sorten auszusprechen, die einen möglichst hohen wirtschaftlichen Erfolg für alle in der Wertschöpfungsgemeinschaft Beteiligten versprechen. Dabei werden sowohl wichtige agronomische Eigenschaften (Ertrag, Gesundheit) als auch Ausschlusskriterien  für die Verarbeitung des Rohstoffs berücksichtigt.

Für das Anbaujahr 2018 wird vom „Technischen Ausschuss“ der Fördergemeinschaft Braugerste Rheinland-Pfalz e.V. sowohl für die Höhengebiete als auch die Wärmelagen die Sorte „Avalon“ empfohlen. Sie verfügt über mittlere bis gute Eigenschaften bei Halmstabilität, Gesundheit, Abreife und Kornerträge. Daneben bleibt auch die Sorte „Catamaran“ - jedoch auslaufend - für die Höhenlagen in der Empfehlung, da diese in den letzten Jahren gute Ergebnisse gebracht hat. Sorten ohne Verarbeitungsempfehlung sollte der Ackerbauer nur dann anbauen, wenn er den Absatz der Ernte über einen Abnahmevertrag sichern kann.

Die Anbauempfehlungen der Landesverbände sollen sowohl die natürlichen Standortbedingungen der Erzeuger als auch die Gegebenheiten bei Handel und Verarbeitung berücksichtigen. Erheblichen Einfluss auf die Sortenentscheidung haben deshalb auch die Ergebnisse aus den Landessortenversuchen der Großregion.
Für den Großversuchsanbau 2018 beschloss das Sortengremium der Fördergemeinschaft Braugerste die Sorte „Leandra“ anzubauen. Diese neue Sorte aus dem Züchterhaus Breun wird in beiden Klimaräumen, sowohl im Hunsrück als auch in Rheinhessen, auf jeweils 20 Hektar gegen die Vergleichssorte „Avalon“ für die Praxis geprüft.  

Karl Riedesser, LWK RLP