Auf die gesamte Palette des Marktfruchtanbaus ausrichten

Ein Rückblick auf das Jahr 2011, Informationen zu NIT-NET und eine Diskussion über die Neuausrichtung der Arbeit bestimmte neben der Neuwahl des Vorstands die Tagesordnung der Mitgliederversammlung der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften Qualitätsgetreide Rhein-Mosel-Höhen in Laubach.

Gestartet, so der Vorsitzende Hermann Biersbach aus Lutzerath, sei man in die Vegetation 2010/11 mit einer gewissen positiven Grundstimmung. Bei gefestigten Produktionskosten ließ die Markt- und Preissituation durchaus auskömmliche wirtschaftliche Ergebnisse erwarten. Die vom Februar bis Juni anhaltende Trockenheit und die Niederschläge zur Zeit der Ernte hätten die Verhältnisse jedoch umgekehrt. Sehr schwache Erträge beim Raps, niedrige Erträge beim Weizen und hohe Eiweißgehalte in Kombination mit schwachen Erträgen bei der Braugerste hätten letztendlich zu den bekannten Problemen mit der Vermarktung der Ernte und der Erfüllung von Kontrakten, vor allem bei der Braugerste und empfindlichen Einbußen bei der Marktleistung bei Getreide und Raps geführt. Insgesamt, so der Vorsitzende weiter, werden viele Landwirte aufgrund der Erfahrung des letzten Jahres ihre Anbauplanung und Vermarktungsstrategien überdenken. Hier seien auch die Erzeugergemeinschaften und die Vereinigung gefragt, im Dialog mit den Marktpartnern neue zukunftsfähige Kontraktmodelle zu erarbeiten.

Konstruktive Gespräche mit den Vertragspartnern zur Lösung von Problemen bestimmten neben den Maßnahmen zur Qualitätssicherung auch die Arbeit der IG NIT-NET. Sie befasste sich zusammen mit den Gerätebetreibern unter anderem intensiv mit der Optimierung der Analyse der wertbestimmenden Faktoren (z.B. Ölgehalt) beim Raps.

Bisher sehr stark auf die Braugerste konzentriert möchte die Vereinigung zukünftig ihre Arbeit auf die gesamte Palette des Marktfruchtanbaus ausrichten. Im Focus der Betrachtung sollen dabei neben Vertragsgestaltung und Qualitätskontrolle auch die derzeit noch differenzierten Abrechnungen stehen. Eine einheitliche Methode und Transparenz der Daten könnte auch hier das Vertrauensverhältnis zwischen Landwirt und Handelspartner weiter festigen.

Nach der Diskussion über die Ausrichtung der zukünftigen Arbeit wurden mit der Wiederwahl des bisherigen Vorstands und der Beisitzer auch die personellen Voraussetzungen für die Umsetzung der Arbeit geschaffen.

Zum Schluss der Versammlung dankten die Vertreter der Erzeugergemeinschaften dem Vorsitzenden Hermann Biersbach aus Lutzerath, seinem Vertreter Jörg Müller aus Hollnich und den Beisitzern Günter Runkler aus Woldert und Ernst Schäfer aus Steiningen für ihre konstruktive Arbeit in der Vergangenheit und wünschten für die Zukunft Erfolg bei der Umsetzung ihrer Ziele.

Manfred Schnorbach, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz