Arbeit der Forstwirte verbindet Ökonomie und Ökologie

Landwirtschaftskammer verabschiedet 34 Forstwirte ins Berufsleben.

Als Bindeglied zwischen Ökonomie und Ökologie bezeichnete der Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz Ökonomierat Heribert Metternich die Forstwirtschaft und die hier tätigen gut ausgebildeten Fachkräfte. Bei der Abschlussfeier der diesjährigen Absolventen der Ausbildung zum Forstwirt in Hachenburg übergab er Urkunden und Zeugnisse und wünschte den 34 jungen Forstwirten ein spannendes Berufsleben mit einem sicheren Arbeitsplatz und interessanten Fortbildungschancen.

Die gewachsene Bedeutung von Holz als Rohstoff und Energieträger, so Vizepräsident Metternich, habe zu einer erhöhten Wertschöpfung in der Forstwirtschaft geführt. Dies erleichtere den privaten und öffentlichen Waldbesitzern Erhalt und Pflege. Flächen, auf denen der Wald sich selbst überlassen bleibt sieht er auch langfristig als die Ausnahme. Wirtschaftlichkeit bleibe der Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit des Waldes. Der Wald sei Ökosystem, Erholungs- und Erlebnisraum, aber auch Teil der Kulturlandschaft und damit Wirtschaftsraum, in dem ein hochwertiger, natürlicher und gefragte Rohstoff produziert werde. Der Forstwirt habe hier für die Vereinigung von Ökonomie und Ökologie eine entscheidende Funktion. Das Berufsbild sei daher vielfältig, anspruchsvoll und mit viel Verantwortung ausgestattet. Gut ausgebildete Forstwirte seien für Rheinland-Pfalz mit 42 Prozent bewaldeter Fläche unverzichtbare Fachkräfte. Wirtschaftliche Nutzung und die Pflege wertvoller Naturräume gingen in den Wäldern des Landes Hand in Hand und folgten einer langfristig angelegten forstwirtschaftlichen Konzeption, die auf dem Grundsatz Naturschutz durch Nutzung basiere. 

Die Auszubildenden aus dem ganzen Land Rheinland-Pfalz hatten sich im Bereich des Forstamtes Hachenburg den praktischen Prüfungen unterzogen. Dabei zeigten die Prüflinge, dass sie betriebliche Zusammenhänge verstehen und die erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten praxisbezogen anwenden und übertragen können. In diesem Sinne wurden in den Bereichen „Holzernte und Forsttechnik“ sowie  in zwei Aufgaben aus der Sparte „Waldwirtschaft und Landschaftspflege“ die Handlungskompetenzen Planen, Durchführen, Kontrollieren geprüft. Von besonderer fachübergreifender Bedeutung waren dabei auch die Arbeitssicherheit und der Umweltschutz. Die schriftlichen Prüfungsarbeiten wurden im Juni in der Berufsschule in Bad Kreuznach geschrieben.

Die Ausbildung zur Forstwirtin/zum Forstwirt dauert drei Jahre und findet gruppenweise in ausgewählten Ausbildungsforstämtern in der Regel unter der Anleitung von Forstwirtschaftsmeistern als Ausbilder statt. Der Besuch der Berufsschule gestaltet sich in Form von Blockunterrichten in eigenen Forstwirtklassen. Damit die unterschiedlichen Verhältnisse in den Ausbildungsbetrieben ausgeglichen werden können, nehmen die Auszubildenden zusätzlich an überbetrieblichen Lehrgängen am Forstlichen Bildungszentrum in Hachenburg teil. Die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz ist die für die Ausbildung und Prüfung zuständige Stelle, das Forstliche Bildungszentrum wird traditionell von ihr mit der Organisation der Prüfung betraut.

Der Kammervizepräsident rief die jungen Forstwirte auf, den Abschluss ihrer Ausbildung nicht als Ende des Lernens zu betrachten, sondern die bestehenden Möglichkeiten der Fortbildung zu nutzen. Abschließend dankte er Ausbildern, Revierförstern, Berufsschulen und Prüfungsausschussmitgliedern für ihr Mitwirken bei der Vorbereitung der jungen Forstwirte auf einen erfolgreichen Start ins Berufsleben. 

Einen Buchpreis als Prüfungsbeste erhielten Roman Adrian, Niederkumbd (Forstzweckverband Kastellaun), Pascal Dahm, Ormont (Walter Dahm GmbH) und Hendrik Bortscheller, Obernheim (Forstamt Kaiserslautern).