Die "1973er" erhielten ihre Goldenen Meisterbriefe

Im Bad Kreuznacher Kurhaus feierte die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz die Meisterinnen und Meister, die vor 50 Jahren in den Grünen Berufen ihre Abschlussprüfung absolviert haben. Dafür waren gleich zwei Tage notwendig, um die über 200 "Goldenen" zu ehren.

Willy Brandt war Bundeskanzler, die EU wurde von sechs auf neun Mitgliedstaaten erweitert, und im Radio feierten Cindy und Bert Erfolge in den Charts: Das war 1973. Vor 50 Jahren haben auch zahlreiche Männer und Frauen in den Grünen Berufen ihre Meisterprüfung abgelegt. Das wurde nun an zwei Tagen im Bad Kreuznacher Kurhaus mit der Goldenen Meisterfeier gefeiert. „Wir haben 217 Goldene Meisterbriefe erstellt. Gärtnermeister, Landwirtschaftsmeister, Winzermeisterinnen und -meister und Hauswirtschaftsmeisterinnen erhalten diese Ehrung“, sagte der Vize-Präsident der Landwirtschaftskammer, Ökonomierat Michael Horper, in seiner Ansprache. Er vertrat den kurzfristig erkrankten Kammerpräsidenten Ökonomierat Norbert Schindler und überreicht den Goldenen Meisterinnen und Meistern gemeinsam mit Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt die Meisterbriefe an 45 Winzerinnen und Winzer, 26 Gärtner und 29 Landwirte. Ebenfalls geehrt wurden drei Arbeitnehmer für ihre langjährige Tätigkeit in landwirtschaftlichen Betrieben und langjährige Sachverständige in der Qualitätsweinprüfung. Am zweiten Tag der Goldenen Meisterfeier erhielten 31 Hauswirtschaftsmeisterinnen, 81 Landwirtschaftsmeister und ein Winzermeister die Goldenen Meisterbriefe.

Horper erinnerte daran, dass die Meisterkurse damals bei den Landwirtschafts- und Weinbauschulen angesiedelt waren. „Deshalb ist diese Feier immer mit einem großen Rechercheaufwand verbunden. Von zentralisierten Daten, gar in digitaler Form, waren wir 1973 noch weit entfernt.“ Umso schöner, dass sich so viele Goldene Meisterinnen und Meister aus ganz Rheinland-Pfalz zur Feier begeben haben. Der Vize-Präsident blickte zurück in das Jahr 1973 und verglich die Situation der Landwirtschaft damals und heute. „Im Bereich Weinbau ging es eher um den Ertrag, das Streben nach Qualität war längst nicht so ausgeprägt wie heute. Und von den rund 100.000 landwirtschaftlichen Betrieben sind heute noch etwa 16.000 übrig, allerdings mit einer ganz anderen Betriebsgröße.“ Diesen Strukturwandel hätten die heutigen Goldenen Meister begleitet und gestaltet: „Sie haben sich diesen Aufgaben gestellt, haben Verantwortung übernommen und dafür oft genug Ihr Privatleben hintangestellt. Sie haben Ihren Berufsstand in der Gesellschaft repräsentiert. Wenn jetzt Ihre Schützlinge mehr wissen und können als Sie, dann haben Sie alles richtig gemacht. Für Ihr Engagement danke ich Ihnen sehr!“

Daniela Schmitt, rheinland-pfälzische Ministerin für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, gratulierte den Goldenen Meisterinnen und Meistern ebenfalls zur Lebensleistung und freute sich sehr, "so viele verdiente Persönlichkeiten des Berufsstandes begrüßen zu dürfen". 

Die Fotos zur Goldenen Meisterfeier 2023 finden Sie in unserer Mediathek zum Download.