Netzwerke für Direktvermarkter in Rheinland-Pfalz

Bauern- und Winzerhöfe mit Einkommensalternativen stellen an Betriebsleiter/ Betriebsleiterinnen große Anforderungen. Diese sind meist Individualisten, die Tag für Tag mit hoher Motivation, aber auch Arbeitsbelastung Verantwortung für ihre Betriebe und die gewählte Ausrichtung tragen.

Die Anforderungen sind sehr vielfältig, da eine oder zumindest wenige Personen Aufgaben aus unterschiedlichsten Bereichen zu übernehmen haben, wie Unternehmensführung, fachliche Verantwortung, Mitarbeiterführung oder Gäste-/Kundenbetreuung und das Marketing. Viele Betriebsleiter wissen, wie wichtig es ist, von Zeit zu Zeit über den Tellerrand des Betriebes zu schauen, Fortbildungen zu besuchen und Beratungen in Anspruch zu nehmen oder aber Teil eines Netzwerkes zu sein. Für Direktvermarkter gibt es seit vielen Jahren das Netzwerk der Fördergemeinschaft „Einkaufen auf dem Bauernhof“. Diese bundesweite Initiative, für die in Rheinland-Pfalz die Landwirtschaftskammer Ansprechpartner ist, vergibt an Direktvermarkter das Zeichen „Einkaufen auf dem Bauernhof“ und listet alle Betriebe in der Bundesdatenbank www.einkaufen-auf-dem-bauernhof.com und auf unserem Verbraucherinformationsportal Landservice-RLP >>> die ein gutes Google-Ranking aufweisen. 78 Zeichenbetriebe gibt es derzeit in Rheinland-Pfalz, bundesweit sind es 854 Höfe. 

Sehr wichtig ist inzwischen vor allem die politische Interessensvertretung der Direktvermarkter, da es auf Bundesebene ansonsten kein Fachgremium für die Direktvermarktung gibt. Bei vielen Fachfragen, die die Direktvermarktung betreffen, wird die Fördergemeinschaft gehört.

Darüber hinaus gibt es seit 2011 mit der Vereinigung der Direktvermarkter Rheinland-Pfalz (VDRLP) ein weiteres Netzwerk für Direktvermarkter, das die Interessen der Direktvermarkter landesweit mit einer noch größeren Intensität vertritt. Geschäftsführend wird der Zusammenschluss, dem derzeit 47 Betriebe angehören, von der Landwirtschaftskammer betreut. Aufgabenschwerpunkt ist derzeit noch die Trägerschaft des LANDMARKT-Vermarktungsprojektes mit REWE-Mitte in Rheinhessen und der Naheregion, von dem auch die Vereinsgründung ausging. Über eine Ausweitung werden demnächst Gespräche geführt. Darüber hinaus sollen zukünftig verstärkt allgemeine Aufgaben wahrgenommen werden, um die Interessen der Direktvermarkter in Rheinland-Pfalz und über das Bundesnetzwerk „Einkaufen auf dem Bauernhof“ auch überregional zu vertreten. Hier sollte auch überlegt werden, wie man zukünftig noch stärker gemeinsame Wege gehen kann. Auch über neue Absatzideen wird nachgedacht. Ebenso könnte der Austausch mit regionalen Direktvermarkter-Zusammenschlüssen, wie Heimat schmeckt, dem Verein Direktvermarkter landwirtschaftlicher Produkte Eifel - Mosel - Saar e.V. oder Frisch vom Hof (Rhein-Lahn-Kreis) intensiviert werden.

Häufig werden wir gefragt – was habe ich als Betrieb von der Beteiligung an einem Netzwerk? Zugegebenermaßen ist der Nutzen für ein einzelnes Mitglied nicht immer exakt messbar und einem Zusammenschluss zuzuordnen. Denn können Sie sagen, welchen Nutzen Sie aus der Information eines Rundschreibens des Netzwerkes ziehen, über den Eintrag in einer Adressdatenbank oder daraus, dass ein Fachverband Kontakte zu Ministerien pflegt? Mit diesem Beitrag wollen wir Ihnen die Netzwerke „Direktvermarkter“ in Rheinland-Pfalz kurz vorzustellen (weitere Informationen >>> oder EA(at)lwk-rlp.de). Sich daran zu beteiligen oder nicht, obliegt einer Entscheidung jedes Betriebes. Dass Netzwerke insgesamt eine wichtige Rolle einnehmen, ist sicher unumstritten.