Information sucht die Aufmerksamkeit des Gastes

Direktor Schnabel verleiht zwei Auszeichnungen zum Urlaubshof des Jahres 2016.

Aktuelle Erkenntnisse zum Urlaubsverhalten der Deutschen trug die Zweite Vorsitzende des Vereins Naturlaub Christine Laub bei der Verleihung der Auszeichnung Urlaubshof des Jahres vor. Im Vinotel Schreieck im pfälzischen St. Martin betonte Laub die rasche Veränderung insbesondere der Informationspraxis im Rahmen der Urlaubsplanung, auf die sich Anbieter dringend einstellen müssen.Die ganze Welt erkunden. Rauskommen, Gemeinschaft erfahren, Natur und Kultur erleben.

Die Reisemotive zwischen Jung und Alt, so Christine Laub, unterscheiden sich kaum.75 Prozent der Menschen machen Urlaub, ein robuster Wert seit 15 Jahren. Für die Mittelgebirge wird allerdings Stagnation prognostiziert. Jedoch erfreut sich speziell der Weintourismus zunehmendem Interesse, vor allem im Rahmen eines Kurzurlaubes. Primär stehen Entspannung und Genuss im Vordergrund, wobei die Gäste offen sind, ihr Wissen über Wein zu erweitern. Das breite Angebot bei einer kaum wachsenden, aber flexibel reagierenden Nachfrage von erfahrenen Kunden, bedingt einen hohen Konkurrenzdruck. Resultierend daraus verlangt eine erfolgreiche Vermietung eine hohe Leistungsbereitschaft. Geiß: „Der Gast sucht nicht mehr die Information, sondern die Information sucht die Aufmerksamkeit des Gastes. Der Kunde hat eine schier endlose Wahlmöglichkeit und kann mit ganz verschiedenen Angeboten glücklich werden.“ Der Tourismusmarkt ist zwar robust, doch in einem stagnierenden Markt mit pfiffigen und kundigen Kunden, ist der Wettbewerb hart. Gerade deshalb  verlangt die Kommunikation mit dem Gast während des gesamten Aufenthaltes herzliche und intensive Betreuung.

Die Bedeutung von Innovationen betonte Beate Hilgert, Geschäftsführerin des Vereins NatUrlaub. Die dürfe sich aber nicht auf die technische Ausstattung beschränken, sondern müsse im gesamten Dienstleistungsbereich konsequent durchgeführt werden. Dabei gelte es, gastronomische Professionalität mit einfühlsamer, gelebter Gastfreundschaft zu verbinden.

Der Verein NatUrlaub auf Winzer- und Bauernhöfen verleiht zum 13. Mal die Auszeichnung "Urlaubshof des Jahres". Die Siegerbetriebe zeichnen sich durch einen hohen Qualitätsanspruch und innovative Serviceleistungen aus. Der Direktor der Landwirtschaftskammer Alfons Schnabel übergab die Urkunden an den Siegerbetriebe Vinotel Schreieck, St. Martin (Region Pfalz) und Weingut Familie Basten, Ellenz-Poltersdorf (Region Mosel). Vinotel ist die Verschmelzung von Vinothek und Hotel. Architekt und Bauherr, so Direktor Schnabel, haben das Prinzip der klassischen Moderne kombiniert mit ortstypischen, traditionellen Bauelementen, wie Holz und rotem Sandstein konsequent durchgezogen. Die Zimmer verbinden Modernes mit Bodenständigem, Funktionalität mit Wohlfühlfaktor, Komfort mit Charme. Und immer und überall präsent ist das Thema Wein. Bei vielfältigen Veranstaltungen, Weinseminare, Mondscheinweinprobe, Afterwork-Party, Weinwanderung, Weinprobe im Holzfasskeller u.v.m. Das Erfolgsgeheimnis: Familienunternehmen, in dem jedes Familienmitglied Verantwortung übernimmt. Die Pension Heinrich Basten nannte Schnabel ein Schmuckstück an der Terrassenmosel

Trümpfe: Landschaft - Aussicht - Wein – Gastfreundschaft. Hier ist man „zu Gast beim Winzer“, und der will, dass der Gast „sich gut aufgehoben fühlt“. Mit 3 Ferienwohnungen, 10 Gästezimmer wird ein vielfältiges, informatives und unterhaltsames Programm angeboten.

Verschiedene Arrangements nehmen dem Gast die Planung eines Wochenendes oder eines Kurzurlaubs ab. Neuer Aufzug ist Tribut an den demografischen Wandel und bequem für ältere Gäste.

Thomas Basten sagte: „Die Investition zur Barrierefreiheit verlangte Mut zum Machen. Es war eine richtige Entscheidung, da die Auslastung deutlich verbessert wurde. Wir sind für die Zukunft gut aufgestellt im Betrieb, aber auch in der Region. Premium Rad- und Wanderwege werden von jungen wie alten Gästen geschätzt.

Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Cochem - Land, Helmut Probst sieht die touristische Entwicklung für die Mosel positiv. Qualiltät sei stets die Basis des Erfolges der Betriebe. Aber auch die Politik habe eine Schlüsselrolle für die touristische Entwicklung. Projekte wie der Klettersteig Calmont und die Hängeseilbrücke Geierlay seien Beispiele hierfür.

Ortsbürgermeister Hans-Dietmar Schausten freut sich über die Leuchttürme der Winzer in seiner Gemeinde. Gästezimmer und Weingüter an der Mosel erzielten immer wieder hohe Auszeichnungen.

Michael Schreieck kommentierte die Auszeichnung: „Wie konnten glücklicherweise expandieren, sowohl im Weingut auf 21 ha als auch im Gästehaus von 2 DZ auf 12 DZ im Gästehaus und 17 DZ im Vinotel. Unser ganzes Konzept ist auf Entschleunigung eingestellt. In kurzer Zeit den Alltag hinter sich lassen, im Saunahaus relaxen, die Gastronomie im Ort genießen und in der Vinothek seinen eigenen edlen Tropfen finden.“

Sant Martins Ortsbürgermeister Timo Glaser: „Wir haben die besondere Lage in St. Martin, umgeben von Weinbergen mit Sicht auf den Pfälzerwald. Unsere Topbetriebe machen den Besuch in St. Martin zu einem besonderen Erlebnis.“

Die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz unterstützt Initiativen im Bereich Einkommensalternativen, insbesondere auch im Bereich Gastronomie und Tourismus. Das Informations- und Beratungsangebot ist dabei breit und vielfältig. Es reicht von der Unternehmens- und Förderberatung über die Beratung in Sachen Bau, Gestaltung und Angebot bis zur Service- und Hygieneschulung. Betriebe in Landwirtschaft und Weinbau sind heute in der Regel mehr als Stätten der Produktion und des Vertriebs von Nahrungsmitteln. Neue Unternehmenszweige, Einkommenskombinationen werden zu unternehmerischen Standbeinen.  Ausgezeichnete Betriebe sind Vorzeigebetriebe und Vorbilder, die zur Nachahmung anregen.

Informationen zum Verein NatUrlaub auf Winzer- und Bauernhöfen

Beate Hilgert, rp@landsichten.de, www.landsichten-rheinland-pfalz.de