Konstituierende Sitzung des Grünlandausschusses

Zur konstituierenden Sitzung in der 8. Wahlperiode trafen sich die Mitglieder des Grünlandausschusses der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz in der Zentrale in Bad Kreuznach.

Nach einer Information von Kammerpräsident Norbert Schindler über seine konstruktiven Gespräche mit Ministerin Ulrike Höfken und Staatssekretär Dr. Thomas Griese zu den Eckpunkten des Doppelhaushalts des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten in Mainz fanden unter der Leitung des Kammerpräsidenten die Zuwahl der Mitglieder sowie die Wahl des Vorsitzenden und seines Stellvertreters statt. Gewählt wurde Alfons Göbel aus Ehlenz zum Vorsitzenden und Günter Albrecht aus Reichenbach-Steegen zu seinem Vertreter.

Nach den Wahlgängen berichtete Manfred Schnorbach, Geschäftsführer des Ausschusses, kurz über die Arbeit in der vergangenen Wahlperiode. Dieser Bericht war dann auch die Grundlage für die Diskussion über die Arbeitsschwerpunkte in der laufenden Wahlperiode. Geprägt von den Verhältnissen des letzten Winters mit ihren Auswirkungen auf die Grünlandbestände stand die Sortenfrage vor allem beim Deutschen Weidelgras im Vordergrund. Hier wünschen sich die Ausschussmitglieder weitere Versuche und Ausdauerprüfungen, bei denen die Selektion auf Winterhärte im Vordergrund steht. Andiskutiert wurden auch die Problematik der Sperrfrist, des Wildschadens auf Grünland und im Maisanbau, die Einflüsse der Intensität der Grünlandbewirtschaftung auf die natürlichen Ressourcen Boden, Wasser und Luft. Von großem Interesse sind aus Sicht der Ausschussmitglieder auch Informationen zur Erhöhung des Eiweißertrages aus dem Grundfutter und dem Einsatz von Gras zur Erzeugung von Energie in Biogasanlagen. An diesen Themenbereichen sollen die Tagesordnungen der nächsten Ausschusssitzungen ausgerichtet werden.

Erste Erkenntnisse zu den die Grünlandbetriebe beschäftigenden Problemen waren aus dem Referat von Raimund Fisch vom DLR Eifel zur Düngung des Grünlands zu entnehmen.

Angesprochen hat er dabei die Problematik der Ammoniakemissionen bei der Ausbringung von Gülle, moderne Ausbringungstechniken und vor allem die Auswirkungen verschiedener N-Formen und -Mengen auf den Gesamtertrag und die Qualität von Grünlandaufwüchsen sowie die Stickstofflieferung von Weißklee. Im Ergebnis hat der auf einem deutschweidelgrasbetonten Pflanzenbestand von 2005 bis 2007 in Orsfeld durchgeführte Versuch gezeigt, dass sich die über Kalkammonsalpeter, AHL Harnstoff, N-Depot, Gülle und Biogasgülle verabreichten verschiedene N-Formen im Grünmasse- sowie im Energie- und Rohproteinertrag kaum unterschieden haben. Des Weiteren brachten auf den ausreichend mit Schwefel versorgten Standorten hohe N-Gaben höhere Erträge. Positiv zu vermerken ist zudem, dass der N-Entzug durch den Aufwuchs die N-Düngung bei allen Varianten deutlich übersteigt und somit die Frage "Ist die Stickstoffdüngung auf dem Grünland umweltgerecht?" mit ja beantwortet werden kann.

Mit dem Hinweis auf den Internationalen Grünlandtag am 3. Juni 2012 auf dem Versuchsfeld des DLR Eifel, der umfangreiche Informationen rund um das Grünland bietet und im Terminkalender der Ausschussmitglieder einen festen Platz haben sollte, schloss der Vorsitzende die Sitzung.

Manfred Schnorbach, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz

<media 94180 - - "TEXT, Ausschuss Gruenland Wahlperiode 8, Ausschuss_Gruenland_Wahlperiode_8.pdf, 89 KB">Die Mitglieder des Grünlandausschusses zum Download. </media>